Mehrere Tote, darunter ein Kleinkind, 80 Verletzte: Arabischer Terrorist rast in Magdeburg in Weihnachtsmarkt

vor 4 Monaten

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Bildquelle: NiUS

In Magdeburg ist am Abend ein Auto in einen Weihnachtsmarkt gefahren. Wie ein Regierungssprecher bestätigt, handelt es sich dabei um einen Anschlag. Nach jetziger Erkenntnislage soll kurz nach 19:00 Uhr ein schwarzer SUV auf den Weihnachtsmarkt in Stände und Buden des Weihnachtsmarkts in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gerast sein. Wie mehrere Personen und Medien berichten, soll es der Täter dabei gezielt gehandelt haben.

Bei dem Anschlag sollen nach Informationen von Bild mindestens zwei Personen getötet worden sein, darunter ein Kleinkind. Der Rettungsdienst spricht von 60 bis 80 verletzten Personen, darunter dutzende schwer verletzte Personen. Einige der Verletzten wurden mit Hubschraubern nach Halle gebracht, wo sie professionell versorgt werden. Für andere wird eine Betreuung in Zelten sichergestellt.

Etliche Personen liegen am Boden, während sie von Überlebenden versorgt werden.

Videos auf sozialen Medien zeigen Personen, die auf dem Asphalt liegen und von Umstehenden versorgt werden. Zeugen sprachen von „panischen Szenen“, bei denen Personen sich fluchtartig vom Tatort entfernt haben. Ein Video zeigt dabei im Zeitraffer, wie das schwarze Fahrzeug in die Menschenmenge fährt. Unmittelbar danach liegen Personen auf dem Boden. Schnell bilden sich Grüppchen um die Opfer. Weitere Videos dokumentieren, wie etliche Polizeiwagen mit Blaulicht zum Weihnachtsmarkt vorfahren.

Unmittelbar nach der Tat bilden sich Menschengruppen rund um die Verletzten und Toten.

Der Fahrer des BMW wurde unmittelbar danach festgenommen. Ein Video, das die Festnahme zeigt, liegt NIUS vor. Es zeigt einen Mann am Boden, der von mehreren Polizisten mit gezogener Schusswaffe verhaftet wird.

Der Täter am Boden mit Handschellen, um ihn herum Polizeibeamte.

Nach Informationen von Welt handelt es sich bei dem Attentäter um einen 1974 in Saudi-Arabien geborenen Mann. Dieser soll seit 2006 in Deutschland arbeiten und Arzt am Magdeburger Klinikum sein. Der Saudi-Araber soll das Auto für die Tat extra angemietet haben, so Welt. Laut Mitteldeutscher Zeitung stammt der Täter aus Bernburg (Saale). Dort hat es nach Informationen des Blattes am späteren Abend einen Polizei-Einsatz gegeben. Schwer bewaffnete Kräfte drangen in ein Haus in der Christianstraße ein.

Auf dem Beifahrersitz des Tatwagens soll zudem ein Gepäckstück gefunden worden sein, bei dem es sich womöglich um einen Sprengsatz handeln soll. Die Polizei soll zudem in unmittelbarer Nähe des Tatorts nach explosiven Stoffen gesucht haben.

Der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Rainer Haseloff (CDU), begab sich sofort auf den Weg zum Tatort. „Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten“, so Haseloff. Aktuell mache sich der Ministerpräsident eine Lage vor Ort. Noch immer sind zahlreiche Einsatzkräfte und Polizisten vor Ort.

NIUS-Reporter Philippe Fischer schildert, wie der Tatort aktuell menschenleer ist. Auf dem Boden türmen sich Hinterlassenschaften, die Buden sind verschlossen, insgesamt ergibt die Szenerie ein Bild des Grauens.

Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Magdeburger Rathaus in Elbnähe. Er war durch Betonvorrichtungen gesichert und sah Personenkontrollen vor, berichtet ARD. Wie eine Augenzeugin gegenüber der Volksstimme bezeugt hat, war der Täter ausgerechnet in den Märchen-Bereich des Weihnachtsmarktes gefahren, auf dem viele Familien unterwegs sind. Sie selbst habe mit ihrem Kind gerade noch zur Seite springen können. Nach ersten Mitteilungen soll das Fahrzeug auf Höhe des ehemaligen McDonald’s vorbei und in Richtung Marktplatz abgebogen sein. Die Verletzten werden aktuell in eigens aufgestellten Zelten versorgt.

Der Weihnachtsmarkt sei bis auf Weiteres geschlossen. Der Organisator rief dazu auf, das Areal zu meiden. Auch der Hauptbahnhof in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts wurde am frühen Abend von Polizeikräften bewacht. Aktuell kreist ein Helikopter über der Stadt.

Der Hauptbahnhof in Magdeburg

Besucher flanieren über den Weihnachtsmarkt am Tag der Eröffnung.

Der Anschlag weckt Erinnerungen an den Lkw-Anschlag des Tunesiers Anis Amri. Am 19. Dezember 2018 raste Amri mit einem Sattelschlepper auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Bei islamistisch motivierten Attentat wurden 13 Personen getötet, mindestens 67 zum Teil schwer verletzt. Erst am gestrigen Donnerstag gedachten hunderte Personen in Berlin den Opfern.

Kerzen, aufgestellt am Berliner Breitscheidplatz.

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