
Taleb al-Abdulmohsen ist offenbar stolz auf seinen Anschlag vom 20. Dezember 2024. Das hat er in einem achtseitigen, handgeschriebenen Brief an die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg geschrieben haben, wie die sachsen-anhaltinische Tageszeitung Volksstimme am Donnerstag berichtet. Die Ermittler stufen den Brief als authentisch ein und zitieren gegenüber der Tageszeitung aus dem Brief: „Ich bin jetzt stolz auf den 20. Dezember und jetzt bereit, weitere Deutsche mit meiner Hand zu schlachten, weil die Deutschen gar nicht verstehen wollen, was wir für unmöglich halten.“
Bei dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt wurden sechs Personen getötet, darunter ein neunjähriges Kind. Außerdem wurden 325 Menschen verletzt, als al-Abdulmohsen mit einem Auto in die Menge raste. Wenn er eine Zeitmaschine hätte, würde er den Anschlag wiederholen, schreibt er. Weiter heißt es in dem Brief, dass die „Taten“ von deutschen Behörden Rachepläne in ihm ausgelöst haben sollen.
Vor seinem Anschlag habe er den Weihnachtsmarkt mehrfach ausgekundschaftet. Der Saudi-Arabier sei enttäuscht gewesen, dass der Markt so ungeschützt sei. Bereits 2023 soll er Anschläge geplant haben, wie aus dem Brief hervorgeht. Ein Streit mit der Säkularen Flüchtlingshilfe in Köln soll der Auslöser dafür gewesen sein. Der Verein konnte vor Gericht erreichen, dass Taleb al-Abdulmohsen Verleumdungen gegenüber Aktivistinnen des Vereins unterlassen muss.
Nach dem Urteil sei er so zornig gewesen, dass er die Staatsanwaltschaft mit 20 bis 50 Gaszylindern habe angreifen wollen. Dann habe er diesen Plan verworfen und überlegt, das Gebäude mit Farbe zu besprühen. Das sei ihm aber als zu profan erschienen. Dann habe er sich laut den Ermittlern überlegt, im November 2023 ein Terrassencafé in der Magdeburger Innenstadt mit einem Auto anzugreifen.
Dafür habe er sich sogar einen Mietwagen besorgt und eine Probefahrt gemacht, den Plan aber letztlich nicht durchgeführt. Oberstaatsanwalt Klaus Tewes wollte die Echtheit des Briefes weder bestätigen noch dementieren. Die Volksstimme vermutet, dass der Brief Teil der Anklageerhebung sein könnte. Das Schreiben von Taleb al-Abdulmohsen ist auf den 26. März 2025 datiert. Zurzeit befindet er sich in einer Berliner Justizvollzugsanstalt.