„Make America Healthy Again“: Was RFK Jr. als neuer US-Gesundheitsminister vorhat

vor 2 Monaten

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Robert F. Kennedy Jr. ist der neue amerikanische Gesundheitsminister. Am Donnerstag hat der US-Senat den unabhängigen Politiker bestätigt. Die Abstimmung war verhältnismäßig knapp: 52 Senatoren stimmten für Kennedy, nahezu alle Republikaner, und 48 Senatoren stimmten gegen den ehemaligen Demokraten. Der einzige republikanische Senator, der gegen Kennedy stimmte, war Mitch McConnell, der ehemalige Fraktionsvorsitzende. Seine Partei gilt als Trump-Gegner und moderat.

RFK Jr. ist wohl einer der ambitioniertesten US-Gesundheitsminister der letzten Jahrzehnte. Seit Jahren ist er als Gesundheitsexperte aktiv – und nicht unumstritten. Wegen verschiedener Behauptungen rund um Impfungen gilt er manchen als Verschwörungstheoretiker – Kennedy wird immer wieder vorgeworfen, Zweifel an Impfungen zu streuen und insbesondere die Impfkampagne gegen Masern unterwandert zu haben. Er vertrat in der Vergangenheit auch die falsche These, Impfungen riefen Autismus hervor.

Inzwischen sieht Kennedy das anders – so erklärt er zumindest öffentlich. Dem Senat sagte er: „Ich glaube an die entscheidende Rolle, die Impfungen in der Gesundheitsversorgung spielen. Alle meine Kinder sind geimpft.“

Nun tritt RFK Jr. unter dem Motto „Make America Healthy Again“ (Amerika wieder gesund machen) sein Amt an. Er hat viel vor. So möchte er möglichst bald weitreichende Reformen der Gesundheitsbehörden anstoßen. „Unsere Pläne sind radikale Transparenz und die Rückgabe von großartiger Wissenschaft an NIH, FDA und CDC“, sagte er auf einer Pressekonferenz nach seiner Vereidigung als Minister durch den Richter am obersten Gerichtshof Neil Gorsuch.

Als weiteres Ziel nannte er die Bekämpfung von Korruption im Gesundheitssektor: „Wir müssen der Korruption ein Ende setzen, wir müssen der Vereinnahmung dieser Behörden durch Konzerne ein Ende setzen und wir müssen die Leute aus diesen Gremien entfernen, die Interessenkonflikte haben“, merkte Kennedy bei der Pressekonferenz an.

Kennedy sieht nicht nur eine Gesundheitskrise im Land, sondern auch eine „Krise des Geistes“. Viele Menschen, insbesondere aus der jüngeren Generation, würden sich in einer „existenziellen Krise“ befinden, sagte Kennedy in einem Interview mit dem amerikanischen Fox News. Viele würden sich zunehmend isoliert von ihren eigenen Gemeinschaften fühlen, es gäbe in ihrem Leben ein Gefühl von Sinnlosigkeit. Das sei auch ein großer Faktor in vielen gesundheitlichen Problemen, betonte Kennedy.

Kennedy ist der erste Gesundheitsminister seit Jahrzehnten, der selbst noch nie in der Pharmaindustrie gearbeitet hat. Genau das wird von vielen Demokraten kritisiert, ihm mangele es deshalb an der notwendigen Erfahrung und Qualifikation für das Amt. Er setzt dem entgegen, dass man eben diese Interessenkonflikte in den Gesundheitsbehörden beseitigen müsse.

Kennedys Berufung als Gesundheitsminister hat auch einen symbolischen Charakter. Nach über 60 Jahren kehrt mit RFK Jr. wieder ein Kennedy ins US-Kabinett zurück – 1964 war es sein Vater Robert F. Kennedy, der damals als Justizminister amtierte. Die Kennedys umgibt spätestens seit der Ermordung von John F. Kennedy ein besonderer Mythos; bis heute sind sie wohl eine der mächtigsten Politiker-Dynastien in Amerika.

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