
Es ist vorbei. Wer Imane Khelif, ein Wesen, das im Frauenboxen bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille geholt hat, immer schon für einen Mann hielt, kann nun auf medizinische Expertise verweisen. Bereits 2023, wie man einem jetzt bekannt gewordenen medizinischen Dokument über Khelif entnehmen kann, hieß es über Khelif: „Die Chromosomenanalyse zeigt einen männlichen Karyotyp.“ Wir müssen also bei den olympischen Spielen nicht mehr zusehen, wie ein physisch weit überlegener Mann eine Frau verprügelt.
Müsste der Mann nicht auch seine Goldmedaille zurückgeben? Das fordert die Harry-Potter-Autorin J. K. Rowling, die sich seit Jahren gegen die Ideologie wendet, eine Transfrau sei eine Frau, basta. Jemanden mit allen physischen Vorteilen der Männlichkeit gegen Frauen antreten zu lassen, beendet den Frauensport effektiv. Und das ist das Problem, nicht, dass Männer sich als Frauen fühlen dürfen. Aus einem Gefühl wird keine biologische Tatsache.
Was hat J. K. Rowling nicht alles einstecken müssen für ihre Kritik an der vorgeblichen „Selbstbestimmung.“ Am vergangenen Wochenende vom 31. Mai animierte die Sängerin Jade während ihres Auftritts auf einem Festival in London Tausende Fans zu einem Sprechchor gegen die Autorin. Die drei Schauspieler Daniel Radcliffe, Emma Watson und auch Rupert Grint, die durch Harry Potter berühmt wurden, haben sich früh von Rowling distanziert. Wozu auch Dankbarkeit, wenn man glaubt, auf einen schicken neuen Trend aufspringen zu müssen?
Daniel Radcliffe: „Obwohl Jo (J.K. Rowling) zweifellos für den Verlauf meines Lebens verantwortlich ist, fühle ich mich (…) einfach als Mensch dazu verpflichtet, in diesem Moment etwas zu sagen. Trans Frauen sind Frauen. Jede gegenteilige Aussage löscht die Identität und Würde von trans Personen aus.“ Aber wie steht es um die Identität und Würde von Frauen?
Nun, nicht alle folgten dem Trend. Am 16. April wurde in Großbritannien ein Urteil zu den Rechten von Transfrauen gefällt. Demnach sollen im Rahmen des Gleichstellungsgesetzes künftig nur noch Personen als Frauen gelten, die auch biologisch weiblich geboren wurden.
Und an die Adresse der Trans-Aktivisten: „Die Tatsache, dass so viele britische Trans-Aktivisten über Ungerechtigkeit schreien, sagt alles. Ihr hattet nie die Rechte, die ihr jetzt angeblich verloren habt, ihr hattet Forderungen. Euer Anspruchsdenken wuchs unkontrolliert, weil Feiglinge und Idioten sich eurer Einschüchterungskampagne beugten. Damit ist jetzt Schluss.“
Bereits 2020 hatte sich Rowling über den Unsinn aufgeregt, statt von Frauen von „menstruierenden Personen“ zu sprechen. „‘Menstruierende Personen‘? Ich bin sicher, da gab es doch mal ein Wort dafür. Helft mir. Wumben? Wimpund? Woomud?“
Das war der Finger in der Wunde. Um Transfrauen nicht zu kränken, sollte die Sprache von allem, was auf Frauen verweist, gesäubert werden. Dass Rowling das nicht behagte, ist kein Wunder. Sie setzt ihr großes Vermögen (geschätzt: 920 Millionen Euro 2024) für Projekte ein wie die Erforschung der Multiplen Sklerose, an der ihre Mutter starb. Sie unterstützt alleinerziehende Frauen und hat einen Fonds zur Unterstützung von Frauen in ihren Grundrechten aufgelegt. Ist sie also transphob – oder eher eine Seltenheit, nämlich eine praktizierende Feministin?
Aus einem persönlichen Schicksal sollte keine Bewegung werden. Sonst erleben wir Kuriositäten wie den Mann, der mit allen Mitteln Zugang zu einer Frauensauna erzwingen wollte. Unterstützt von – Ferda Ataman. Oder den Fall des bebärteten Wesens Liebich, das sich jetzt Marla-Svenja nennt. Die „Selbstbestimmung“ ist längst zu einem absurden Spektakel geworden.