
Eigentlich sollte dieses Jahr zum dritten Mal das japanisch inspirierte Kirschblütenfest „Hanami“ in Marburg stattfinden. Doch die Veranstaltung wurde wegen zu hoher Sicherheitskosten abgesagt, wie die Hessenschau am Donnerstag berichtete. Grund für die Absage seien „Zusatzkosten für die erhöhten Sicherheitsauflagen aufgrund der abstrakten Terrorgefahr“.
Zur Sicherung hätte die Polizei an mehreren Stellen Terrorsperren aufstellen müssen. Außerdem müssten zusätzliche Sicherheitsleute im Dienst sein und fünf Straßen gesperrt werden. Weil mehr Terrorsperren benötigt werden, als die Stadt aktuell zur Verfügung hat, hätten zusätzliche Sperren gemietet werden müssen. Allein die Kosten dafür würden im fünfstelligen Bereich liegen, Sicherheitspersonal nicht mitgerechnet.
Für die Stadt ist das zu viel Geld. Denn damit die beiden anderen Stadtfeste, der Marburger Frühling und das Maieinsingen, stattfinden können, hat die Stadt 65.000 Euro für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen gezahlt. „Wir werden in Zukunft wieder Hanami feiern, das ist keine Hoffnung, da bin ich mir sicher“, sagt Stadtmarketing-Geschäftsführer Jan-Bernd Röllmann dem hr. Aus finanziellen Gründen habe eines von drei Frühlingsfesten gestrichen werden müssen.
Dass man sich für die Streichung des Kirschblütenfestes entschied, habe auch mit der Natur zu tun. Dieses Jahr sollen die einhundert Kirschblütenbäume in der Stresemannstraße wahrscheinlich am Osterwochenende in voller Pracht erblühen. Da wäre der Zeitpunkt für ein zusätzliches Stadtfest jedoch ungünstig.
„Die beiden ersten Hanami-Feste mit viel japanischer Kultur sind so gut angenommen worden, das geben wir nicht auf“, so Röllmann. Das Kirschblütenfest wurde erstmals 2023 gefeiert. Bei dem Fest wird japanische Musik gespielt und japanisches Essen serviert, während die Zierkirschen blühen, zudem kann Kunsthandwerk erworben werden. 2024 gab es auch eine Vorführung im traditionellen japanischen Bogenschießen.
Im Jahr 1989 bekam die Stadt Marburg vom damaligen japanischen Generalkonsul Tadao Araki 200 Zierkirschbäume geschenkt. Araki war mit Hans-Christian Sommer befreundet, der damals Direktor des Marburger Amts für Fremdenverkehr war, wie die Stadt Marburg auf ihrer Tourismus-Webseite schreibt. Die Hälfte der Kirschbäume wurde versteigert, die andere Hälfte wurde in die Stresemannstraße gepflanzt.