Tunesier in Marseille ruft „Allahu Akbar“ und sticht zu: Fünf Personen verletzt, Täter erschossen

vor etwa 5 Stunden

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Ein 35-jähriger Tunesier hat am Dienstagnachmittag in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille bei einem Messerangriff fünf Menschen verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Wie der Figaro berichtet, ereignete sich der Vorfall im belebten Viertel Belsunce und begann in einem Hotel, aus dem der Mann zuvor wegen unbezahlter Mietkosten vertrieben worden war. Die Behörden schließen ein terroristisches Motiv vorerst aus, obwohl Zeugen von Rufen wie „Allahu Akbar“ berichten.

Unter den fünf Verletzten befindet sich ein Opfer in kritischem Zustand. Der Mitbewohner des Angreifers, der einen Stich in die Flanke erlitt, wurde in „absoluter Notlage“ ins Krankenhaus gebracht, wie es in französischen Medien heißt. „Dieses erste Opfer ist am schwersten betroffen und befand sich am späten Nachmittag in einem kritischen Zustand“, erklärte Staatsanwalt Nicolas Bessone in einer Pressekonferenz. Der Hotelmanager und dessen Sohn, die ebenfalls angestochen wurden, sind in einem stabilen Zustand; ihre Leben seien nicht in Gefahr. Zwei weitere Passanten erlitten Gesichtsverletzungen, vermutlich durch Schläge mit einer Keule.

Video auf sozialen Medien zeigen hektische Szenen, bei dem der verwirrt wirkende Angreifer von Polizisten mit gezogenen Waffen und Passanten verfolgt wird. Dabei läuft er vorbei an Kleidungsgeschäften und einer Bank vorbei und hält das Messer in seiner rechten Hand. Als er sich wiederholt Polizeianweisungen widersetzt, wird er mit fünf Schüssen vor dem Restaurant „Istanbul City“ niedergestreckt. Nach dem Schusswaffengebrauch beklatschen Zeugen die Einsatzkräfte. Die Messerattacke soll gegen 14:15 Uhr begonnen haben, um 15:30 Uhr verstarb der Mann trotz Reanimationsversuche.

Bei dem Täter handelt es sich um den 35-jährigen Abdelkader D. aus Tunesien. Er soll Medienberichten zufolge einen regulären Aufenthaltstitel bis 2032 gehabt haben, galt jedoch als polizeibekannt und vorbestraft. Demnach soll er mindestens eine rechtskräftige Verurteilung aufweisen und aktuell in einem Verfahren wegen antisemitischer Äußerungen vor einer Moschee in Sète angeklagt sein.

Laut des Staatsanwalts Bessone soll eine Person noch in Lebensgefahr schweben.

Innenminister Bruno Retailleau beschrieb ihn als „instabil“ und betonte, dass nach jetzigem Kenntnisstand keine islamistische Radikalisierung vorliege. „Der Pariser Antiterror-Staatsanwaltschaft wurde die Zuständigkeit abgesprochen“, sagte Retailleau vor Ort. Damit bleibt das Motiv des Täters vorerst unklar. Staatsanwalt Bessone sprach von „einigen Worten“, die der Angreifer geäußert habe – und die nun überprüft würden. Eine Untersuchung wegen versuchten Mordes und versuchten Mordes an Polizisten wurde trotz Versterbens eingeleitet; auch die polizeiinterne Ermittlungsstelle, die sogenannte IGPN, wurde eingeschaltet.

Marseilles Bürgermeister Benoît Payan teilte im Zusammenhang mit der Tat mit: „Ich drücke mein volles Mitgefühl für alle Betroffenen dieser abscheulichen Messerattacke in Belsunce aus. Ich danke den nationalen Polizisten für ihren raschen Einsatz. Ich habe gerade mit dem Innenminister gesprochen, der heute Abend in Marseille eintreffen wird. Die Sicherheit der Marseillerinnen und Marseiller ist meine Priorität.“

Absperrband flattert im belebten Innenstadt-Viertel – vor einem Restaurant namens „Istanbul City“.

Martine Vassal, Präsidentin des Départementrats Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, verwies darauf, dass sich die Attacke am ersten Schultag in Marseille ereignete. „Ein Mann hat Terror gesät, indem er mehrere Personen mit dem Messer angegriffen hat. Bis wohin wird diese Gewalt gehen, die unsere Stadt verwüstet? Volle Unterstützung für die Polizisten und gute Besserung den Verletzten.“

Regionalpräsident Renaud Muselier nannte es ein „schreckliches Drama“ und lobte die Polizei: „Die Kräfte des Gesetzes waren zur rechten Zeit da und haben kaltblütig gehandelt. Sie haben Leben gerettet, indem sie einen Mörder unschädlich machten!“ Senator Stéphane Ravier ging weiter: „Ich habe erfahren, dass die Person, die negativ bei den Polizeidiensten bekannt war.“ Er forderte Justizminister Gérald Darmanin auf: „Wie viele Abdelkaders, bekannt für ihre Gewalt und Radikalität, leben noch in unseren Straßen?“

Auch bei NIUS: Nahel (17) und Thomas (16): Der Umgang Frankreichs mit getöteten Jugendlichen zeigt die Doppelmoral der herrschenden Eliten

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