Maschinenbau verzeichnet Auftragsrückgang – Auslandsnachfrage sinkt deutlich

vor 3 Tagen

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben im Juni deutlich weniger neue Bestellungen erhalten als im Vorjahresmonat. Nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) lag das Minus bei fünf Prozent. Besonders stark ging die Nachfrage aus Ländern außerhalb der Eurozone zurück – dort verzeichnete die Branche einen Rückgang von 13 Prozent. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Im gesamten zweiten Quartal sanken die preisbereinigten Auftragseingänge um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zwar legten die Bestellungen aus dem Euroraum um 19 Prozent zu, doch das reichte nicht aus, um den Rückgang der Nachfrage aus dem Inland (minus ein Prozent) und dem Nicht-Euro-Ausland (minus neun Prozent) auszugleichen. Für das erste Halbjahr ergibt sich nach VDMA-Angaben dennoch ein leichtes reales Plus von einem Prozent. Dies sei vor allem auf die Entwicklung im Euroraum zurückzuführen.

Die rückläufigen Zahlen im außereuropäischen Ausland führt der Verband unter anderem auf den Handelskonflikt mit den USA zurück. Die möglichen Auswirkungen eines geplanten 15-prozentigen US-Zollsatzes auf Maschinenimporte seien derzeit noch nicht absehbar. Immerhin gebe es nun zumindest eine gewisse Planungssicherheit – sofern die getroffene Vereinbarung Bestand habe.

Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 laut Statistischem Bundesamt um 0,1 Prozent geschrumpft, nachdem sie im ersten Quartal noch leicht zugelegt hatte. Ökonomen sprechen somit von einer technischen Rezession. Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet für das Gesamtjahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent. Auch die EU-Kommission erwartet für Deutschland kein Wachstum.

Das jüngste Zollabkommen zwischen den USA und der EU wird nach Einschätzung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft spürbare wirtschaftliche Folgen haben. Die pauschalen US-Zölle von 15 Prozent sowie zusätzliche Aufschläge von 50 Prozent auf einzelne Produkte wie Stahl und Aluminium dürften das deutsche Bruttoinlandsprodukt binnen eines Jahres um 0,15 Prozent verringern – ein Rückgang von rund 6,5 Milliarden Euro. Für die EU insgesamt wird ein Minus von 0,1 Prozent erwartet. Frankreich und Italien wären laut IfW nur geringfügig betroffen. Die neuen Abgaben gelten einseitig für EU-Ausfuhren, während US-Produkte weiterhin zollfrei in die Europäische Union geliefert werden dürfen.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel