
München hat den Ramadan erstmals mit einer eigenen Beleuchtung gewürdigt – doch das Ergebnis stößt nicht auf Begeisterung. Das berichtet BR24. In der Fußgängerzone wurden zum Zuckerfest Sterne, Halbmonde und Laternen aufgehängt, um „ein Zeichen der Sichtbarkeit muslimischen Lebens sowie gegen antimuslimischen Rassismus“ zu setzen, wie es der Stadtrat formulierte.
Der Verwaltungs- und Personalausschuss der Stadt hatte die umstrittene Entscheidung am 11. Dezember mit den Stimmen von Grünen, SPD, Linken und kleineren Parteien durchgesetzt. Sie basiert auf der Definition von antimuslimischem Rassismus, die die Stadt München aus dem Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) übernommen hat. Dort heißt es: „Muslimfeindlichkeit (auch: Antimuslimischer Rassismus) bezeichnet die Zuschreibung pauschaler, weitestgehend unveränderbarer, rückständiger und bedrohlicher Eigenschaften gegenüber Muslim*innen und als muslimisch wahrgenommenen Menschen.“ Dies konstruiere „eine ‚Fremdheit‘ oder sogar Feindlichkeit“, was zu „vielschichtigen gesellschaftlichen Ausgrenzungs- und Diskriminierungsprozessen“ führe.
München folgte mit der Ramadan-Beleuchtung dem Beispiel Frankfurts, das bereits im März 2024 mit „Happy Ramadan“-Schriftzügen in der Fußgängerzone für Schlagzeilen sorgte. Doch während in Frankfurt der gesamte Monat Ramadan im Stadtbild sichtbar war, entschied sich München für eine punktuelle Beleuchtung an einem „geeigneten muslimischen Feiertag“ – offenbar sehr zum Unmut mancher Muslime. Auch die Stadt bedauert, dass einige Muslime mit der Umsetzung unzufrieden sind. In der Community seien falsche Erwartungen erweckt worden.
Die Auswahl dieses Tages erfolgte in Absprache mit dem Runden Tisch der Muslime, einem Dialogforum zwischen Stadtspitze und Münchner Muslimen. „Muslime sind ja nicht erst seit gestern hier und Teil der Stadtgesellschaft, sodass ich mir schon mehr erhofft habe“, sagt Teilnehmerin Bettina Mehić dem BR24.