Merkel kritisiert Asyl-Zurückweisungen und meint: Auf „Wir schaffen das“ können alle stolz sein

vor etwa 6 Stunden

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Altbundeskanzlerin Angela Merkel trat vor kurzem im Migrantenformat WDRforyou auf: Bei einem Essen mit fünf Migranten aus Afghanistan, Syrien und dem Iran saß sie in einem syrischen Restaurant zusammen. Die Sendung wurde am Montag veröffentlicht, jedoch bereits in der vergangenen Woche aufgenommen.

In der Sendung hat die Altbundeskanzlerin die Migrationspolitik der aktuellen Regierung unter der Führung ihres Parteifreundes Friedrich Merz scharf kritisiert. So erklärte sie: „Wenn jemand an der deutschen Grenze ‚Asyl‘ sagt, dann muss er erst mal ein Verfahren bekommen. Meinetwegen direkt an der Grenze, aber ein Verfahren.“

Genau das hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt bereits in den ersten Tagen der neuen Regierung abgeschafft: Seitdem darf die Bundespolizei wieder grundsätzlich Menschen zurückweisen, auch wenn sie um Asyl bitten. Eine gegenteilige Weisung aus der Regierungszeit von Merkel wurde abgeschafft. Das Vorgehen stieß auf Kritik vonseiten anderer europäischer Regierungen. Das griff auch Merkel in der Sendung auf: „Wir müssen das Ganze europäisch denken.“

Die Sendung wurde vom WDR zum bald anstehenden Jubiläum von Merkels Grenzöffnungen während der Migrationskrise 2015 und dem damit verbundenen Ausdruck des „Wir schaffen das“ ausgestrahlt. Ihren Auftritt begründete Merkel im WDR: „Wir reden immer viel über Menschen, die zu uns kamen, aber nicht mit den Menschen, die zu uns kamen. Und das fand ich spannend.“

Immerhin in Teilen findet Merkel die Migrationspolitik ihres Nachfolgers nicht vollkommen verkehrt: So erkannte sie an, dass es möglich sein müsse, abgelehnte Asylbewerber in ihr Heimatland zurückzuführen – „wenn möglich“ fügte sie an.

Dennoch, ihre Politik der offenen Grenzen findet Merkel auch im Nachhinein nicht falsch. Das hat sie bereits bei einem Auftritt beim diesjährigen Kirchentag klargestellt: Mit Blick auf ihren Satz „Wir schaffen das“ sagte sie: „Darauf können wir stolz sein.“ Kritik wies sie zurück, Fehler gestand sie nicht ein. Stattdessen erklärte sie, ihr habe „das Gottvertrauen, das Vertrauen in Jesus“ geholfen, ebenso „seinem Inneren zu vertrauen“.

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