
Angela Merkel kämpft um ihr Erbe. Die ehemalige Kanzlerin merkt: Ihr entgleitet die Kontrolle. Sie hat es nicht in der Hand, was die Deutschen von Merkels Migrationspolitik halten. Deshalb stürzt sich die CDU-Politikerin in einen verzweifelten Kampf.
Die aktuelle Folge „Kissler Kompakt“ sehen Sie hier:
Sie redet und redet und redet. Und verteidigt ihr zehn Jahre altes „Wir schaffen das“-Mantra vor jeder Kamera. Sie schwingt sich zu grotesken Höhen der Inszenierung auf. Nun ließ sie sich vom Westdeutschen Rundfunk filmen, beim lockeren Plausch mit Vorzeigemigranten. Entstanden ist ein erschütterndes Filmdokument. Es zeigt: Merkel ist nur die Propaganda geblieben.
In einem syrischen Berliner Lokal lässt Merkel es sich gut gehen. Unter der Moderation zweier Männer, die aus Syrien und aus dem Iran nach Deutschland kamen, spricht Merkel mit fünf Personen aus Syrien, dem Iran und Afghanistan. Wenig überraschend: Darunter befinden sich nicht jene Syrer oder Afghanen, auf die man in der Kriminalitätsstatistik stößt. Kein Schwimmbad-Rabauke, kein Messer-Attentäter und kein Islamist wurde an Merkels Tafel geladen.
Merkel sieht sich einem Tableau wohlerzogener Leistungsträger gegenüber, die einen einzigen Schluss erlauben – und natürlich ist dieser Schluss Propaganda: Gut, dass so viele Asylmigranten nach Deutschland kamen. Danke, Frau Merkel, vielen lieben Dank. Der öffentlich-rechtliche Belehrungsfunk stellt seine propagandistische Kompetenz gerne bereit.
Da ist die junge Frau aus Afghanistan, die bekennt: Kirchenasyl kann eine gute Sache sein. Ohne das juristisch heikle Kirchenasyl hätte Narges – so heißt sie – nicht Medieninformatik in Deutschland studieren können.
Mag Merkels Willkommenspolitik noch so großzügig gewesen sein: Auch mit dem Kirchenasyl hat die Alt-Kanzlerin kein Problem. Sie widerspricht nicht.
Kritik an Merkel wird dennoch geäußert. Ein Syrer, der heute über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügt und als Masseur arbeitet, beklagt sich: Es gab zu wenig deutsche Ärzte für all die traumatisierten Flüchtlinge. Er selbst habe eine Therapie durchlaufen.
Der syrische Deutsche namens Akram bildet sich gerade zum Physiotherapeuten und zum Schauspieler weiter. Ihm hätte es gefallen, wenn 2015 jeder zweite Deutsche sich um Flüchtlinge gekümmert hätte.
Der syrische Deutsche ist ehrlich. Oder ist es schon anmaßend? Die Kanzlerin ist nicht irritiert. Sie verteidigt ihr „Wir schaffen das“ – natürlich. Darum wurden ja die fünf Flüchtlinge von 2015 vor die öffentlich-rechtliche Kamera geladen. Merkel leitet routiniert vom Fremdlob auf das Selbstlob über.
Auch das ist Propaganda: Die „Riesenaufgabe“ hat Merkel den Deutschen auferlegt. Merkel war es, die 2015 die Grenzen offenließ und die Kommunen in eine Überforderung stieß.
Darum ist es dreist, dass Merkel nicht die Größe findet, von den Deutschen zu sprechen. Sie kennt nur „Menschen, die zu uns gekommen sind“ und „Menschen, die schon sehr lange bei uns leben“.
In Merkels Welt gibt es keine Deutschen und keine Ausländer. In Merkels Welt ereignet sich Zugehörigkeit auf der Zeitachse. Mentalitäten sind Randphänomene, Kulturen eine Zufälligkeit. Das hält Merkel nicht davon ab, die Deutschen, die sie nicht so nennen will, zu schurigeln.
Oh, ihr Deutschen, lasst es euch mit verdrießlicher Miene von eurer Lieblingskanzlerin sagen: Furchtbar still seid ihr manchmal, eingeschränkt, gezwungen. Und die Migranten, schreibt Merkel ihren Deutschen ins Stammbuch, bringen eine „offenere Kultur“ ins Land der Nieselprieme.
So kann man es natürlich auch sehen: Wenn man denn Merkel heißt, um sein Erbe kämpft und sich die Wirklichkeit zurechtbiegt. Und wenn man mit dem WDR einen öffentlich-rechtlichen Belehrungsfunk zur Hand hat, der weiß, was er Deutschland schuldig ist: Propaganda im Dienst linker Politik.