
Die CDU hat am Montag bekannt gegeben, welche Minister der designierte Kanzler Friedrich Merz in sein Kabinett berufen wird. Dabei gibt es neben bereits gesetzten Posten auch einige Überraschungen – die CDU setzt auch auf bislang relativ unbekannte Politiker aus der freien Wirtschaft.
Wie von vielen Beobachtern erwartet, wird der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Merz-Vertraute Thorsten Frei Chef des Bundeskanzleramts.
Das neue Ministerium für Digitales und Staatsmodernisierung soll Karsten Wildberger übernehmen. Er ist derzeit Vorstandsvorsitzender der Ceconomy AG und MediaMarktSaturn-Gruppe, wo er europaweit für rund 1.000 Filialen zuständig ist – 400 davon in Deutschland. Der Top-Manager war im Umfeld der Union politisch tätig; er ist stellvertretender Vorsitzender des CDU-Wirtschaftsrates.
Der CDU-Politiker Patrick Schnieder wird Bundesminister für Verkehr und folgt auf den ehemaligen FDP-Minister Volker Wissing. Patrick Schnieder ist seit 2009 Bundestagsabgeordneter für die Union und seit 2018 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Zwölf Jahre saß der 56-Jährige im Verkehrsausschuss.
Nina Warken wird das Bundesministerium für Gesundheit übernehmen und den scheidenden Karl Lauterbach beerben, der gerne Minister geblieben wäre (Apollo News berichtete). Seit 2021 ist sie ebenfalls Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Der ehemalige Focus– und Welt-Chefredakteur Wolfram Weimer wird Kulturstaatsminister im Kabinett von Friedrich Merz. Davor war er lange bei der FAZ Wirtschaftsredakteur. Er ist Gründer des Cicero. Lange hatte man eigentlich dem Berliner Kultursenator Joe Chialo die besten Chancen für den Posten zugeschrieben.
Serap Güler wird Staatsministerin im Bundesministerium des Auswärtigen und Philipp Amthor Staatssekretär im Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung. Gitta Connemann übernimmt eine Staatssekretärsrolle im Bundeswirtschaftsministerium und wird Mittelstandsbeauftragte. Christoph de Vries übernimmt einen Staatssekretärsposten im Innenministerium.
Bereits bekannt war die Auswahl von Johann Wadephul als Außenminister. Neben Wadephul, der bisher stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion war, galten auch Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet und der ehemalige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Norbert Röttgen, als potenzielle Kandidaten für den Posten.
Karin Prien wird für die CDU Bildungsministerin. Zuletzt war Prien mit einer kruden Theorien aufgefallen: So hatte die CDU-Politikerin das zeitweise Ausbleiben von Terroranschlägen in Deutschland mit dem Stattfinden der Bundestagswahl begründet. Für so eine Theorie gibt es keinerlei Anhaltspunkte, wie das Innenministerium gegenüber Apollo News bestätigte (Apollo News berichtete).
Die ehemalige CDU-Politikerin und jetzige Energiemanagerin Katherina Reiche wird das Bundeswirtschaftsministerium führen. Reiche war von 1998 bis 2015 Mitglied des Deutschen Bundestages, studierte Chemie und ist derzeit Geschäftsführerin eines Tochterunternehmens von E.ON.