Merz mahnt nach Islamwoche in Kiel: „Wir sind ein laizistischer Staat“

vor etwa 11 Stunden

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Die Geschlechtertrennung und der Auftritt eines Salafismus-Predigers während der umstrittenen Islamwoche an der Universität Kiel haben bundesweit Kritik ausgelöst. Nun hat sich auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dazu geäußert. „Diejenigen, die aus der muslimischen Welt zu uns kommen, die herzlich willkommen sind an unseren Universitäten, mögen bitte daran denken, dass wir ein laizistischer Staat sind“, sagte Merz am Dienstag laut Welt bei einem Besuch der Medizinischen Hochschule Hannover.

An deutschen Universitäten gelte die Trennung von Staat und Religion, so Merz weiter. Man erwarte dort Offenheit, Liberalität und religiöse Toleranz. „Und das möchte ich insbesondere von denen erwarten, die hier an unseren Hochschulen studieren und aus anderen Kulturkreisen, auch vielleicht aus anderen Religionszugehörigkeiten kommen.“ Diese Grundordnung werde man „gegebenenfalls auch durchsetzen“.

Zuvor hatten Bilder aus Kiel für Diskussionen gesorgt. Frauen und Männer sollten bei Veranstaltungen der Islamwoche getrennte Eingänge benutzen. Im Veranstaltungsraum seien Frauen angewiesen worden, im hinteren Bereich Platz zu nehmen, Männer im vorderen. Die islamische Hochschulgruppe teilte später mit, es habe sich um ein „freiwilliges Angebot“ gehandelt. Man habe das Modell „experimentell eingeführt“ und werde es künftig nicht mehr anwenden.

Der Redner Sertac Odabas, Vorsitzender der Organisation IMAN, wird vom bayerischen Verfassungsschutz dem salafistischen Spektrum zugeordnet. In einem Vortrag soll er sich zur Frage geäußert haben, „wann ein Mann eine Frau züchtigen dürfe“. Die Hochschulgruppe bestreitet, dass diese Aussage gefallen sei. Sie wurde mittlerweile vom Campus verbannt.

Auch an der Charité in Berlin kam es zu einem ähnlichen Vorfall. Bei einer Veranstaltung der muslimischen Hochschulgruppe „MedSlam Collective“ saßen Männer und Frauen getrennt voneinander im Hörsaal. Auf Instagram warb die Gruppe zudem für Veranstaltungen ausschließlich für „Brüder“ oder „Schwestern“.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel