Merz telefondiplomatiert wie Trump und ist in der EU nicht mehr gegen Kernkraft

vor 26 Tagen

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Von CDU-Kanzler Merz und Frankreichs Präsident Macron berichtet die Financial Times, Deutschland würde nicht mehr gegen den Ausbau der Kernenergie in Europa opponieren.

Unter dem Motto „Neun Kernkraftwerke reaktivieren. Wirtschaft retten. Klimaziele erreichen.“ will sich die „Anschalt-Konferenz“ aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in Berlin morgen für die Reaktivierung stillgelegter deutscher Kernkraftwerke einsetzen. Kristina Schröder, Ex- CDU-Familienministerin hält die Eröffnungsrede. Martin Pache von Westinghouse Electric Germany, der CDU-MdB Johannes Winkel, die Technikhistorikerin Anna Veronika Wendland und die US-Klimaaktivistin Isabelle Boemeke sind mit dabei.

Laut Veranstalter könnten Kernkraftwerke wie Brokdorf, Emsland und Grohnde in ein bis vier Jahren wieder Strom liefern. Sechs weitere Reaktoren könnten in sechs bis acht Jahren folgen. Die Reaktivierungen könnten schneller und kostengünstiger sein als Neubauten und einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.

Telefondiplomatie. CDU-Kanzler Merz telefonierte gestern mit dem japanischen Ministerpräsidenten Ishiba. Die beiden Regierungen wollten bei der G7 und G20 und im Ukrainekrieg eng zusammenarbeiten. – Besuchten bisher Politiker die Ukraine, um Selfies für die heimischen Medien zu machen, setzt sich langsam telefonieren als preiswertere Alternative durch. – Währenddessen sagt Polens Premier Tusk: keine pollnischen Truppen in die Ukraine.

Kommerzdiplomatie. Überkommene politische Argumentationsmuster können nichts mehr erklären, wenn US-President Trump den Handel an die Stelle von Militärpakten oder die Beschwörung von politischen Werten setzt.

Handel als strategischer Hebel ermöglicht bislang unmögliche Partnerschaften. Wie Trumps radikaler Kurswechsel in Syrien zeigt, dem die EU – mit alten Begründungen – durch Aufhebung der Wirtschftssanktionen folgt.

Luftbuchung neuer Art? Grüne und Linke werfen SPD-Finanzminister Klingbeil unzulässige Buchungstricks bei den geplanten Ausgaben für „Klimaschutz“ und Investitionen vor. Laut Die Linke-Vorfrau Schwerdtner sei der Klima- und Transformationsfonds Verschiebebahnhof: „Mit seinen Kürzungsforderungen reiht sich Klingbeil ein in die Riege der Kettensägen-Politiker.“ Das Finanzministerium wolle bisher geplante Investitionen in die Sonderschulden für Infrastruktur sowie Klimaschutz-Projekte in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) umbuchen.

Welt steht Kopf. Anna zitiert US-Rubio auf X: »Einer der Kardinäle, mit denen ich mich am Tag vor der Papstmesse traf, sagte: „Wissen Sie, das ist sehr ungewöhnlich für uns. Wir haben einen amerikanischen Präsidenten, der Frieden will, und einige Europäer reden ständig über Krieg.“ In ihren Köpfen steht die Welt gerade Kopf. Normalerweise war es umgekehrt.«

Ein amerikanischer Papst, der von der woken PR des Vorgängers abweicht und ein US-President, der den Weltwokismus beenden will. Und dann noch solche Bilder.

Kleidungsbotschaften aus Rom: urbi et orbi.

Iris will sich als Lebensmodell nicht vorstellen: „Müde Eltern bringen müdes Kind um 07:00 in die Kita, um 16:00 wird es, nun vollständig übermüdet, von ebenfalls komplett übermüdeten Eltern abgeholt. Zuhause wartet der Haushalt. Es muss eingekauft werden. Zeit, die entspannt mit Kind/Partner verbracht werden kann, bleibt während der Woche kaum. Am nächsten Tag beginnt das gleiche Hamsterrad und plötzlich sind die Kinder groß, ohne dass man wirklich gemeinsame Zeit hatte. Ich verurteile es nicht, wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten. Das muss die jeweilige Familie individuell entscheiden, aber es gibt gute Gründe, persönliche Glücksvorstellungen zu haben, die sich anders gestalten. Lebensentwürfe sollte das Individuum konzipieren und nicht der Staat.“

Wenn nichts mehr so ausschaut wie gestern, wird vielleicht vieles besser. Vor Pfingsten darf auf Erleuchtung gehofft werden.

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