Von Merz bis von der Leyen: Ich-verliebt, selbstüberschätzend und verlogen auf dem Rücken der Ukrainer

vor etwa 21 Stunden

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Wäre es nicht so todernst für immer noch mehr Soldaten und Zivilisten der Ukraine, müsste man laut lachen. Was der Verein Macron-Merz-Starmer-von der Leyen zum Ukrainekrieg absondert, ist Laientheater mit wahnsinnigen Kollateralschäden.

Am Sonntag lautete das Westmedien-Narrativ, Putins Russland hat nicht nur mit so viel Drohnen wie noch nie und ballistischen Raketen die Ukraine beharkt, sondern zum ersten Mal auch das Regierungsgebäude in Kiew. Christian Wehrschütz, ORF-Korrespondent in der Ukraine und Balkan-Spezialist, sagte dazu zweierlei. Erstens verstärkt Russland seine Offensivaktionen, bevor die alljährliche Schlammperiode in der Ostukraine beginnt. (Vor dem unausweichlichen politischen Einfrieren der Fronten versuchen beide Seiten alles, um ihre territorialen Ausgangspositionen zu verbessern.) Zweitens, so Wehrschütz, sieht der Treffer am Regierungsgebäude nach dem Trümmerteil einer abgeschossenen Drohne aus. Wollte Moskau den Regierungssitz in Kiew treffen, würde es so oft drauf schießen, bis ihm die Treffer reichten.

Estlands Auslandsgeheimdienst: „Der Westen muss sich künftig auf die Situation eines immer gefährlicheren russischen Staatsterrorismus einstellen“, sagte der Chef des Nachrichtendienstes, Kaupo Rosin (Welt). Die Durchführung „von solchen Schockmomenten ist billig, das Risiko für die russischen Geheimdienste ist gering und die Täter sind meistens Kriminelle, die nur für Geld arbeiten und meistens nicht einmal wissen, wer ihr Auftraggeber ist.“ Rosin wies auf eine neue zunehmende Bedrohung der Nato-Länder in Osteuropa und im Baltikum hin: „Moskau setzt auf eine Militärreform, die künftig zu einer verstärkten russischen Truppenpräsenz an den Grenzen zu Nato-Staaten führt. Wir sehen, dass die Militärreform bereits im Gange ist, neue Einheiten werden bereits seit einiger Zeit in Grenznähe stationiert. Wir sehen aber auch, dass diese Einheiten nach ein bis zwei Wochen Training schnell in die Ukraine verlegt werden, um dort zu kämpfen. Aber sie werden irgendwann zurückkommen.“

Österreichs bekannter Stratege Oberst Reisner widerspricht dem Esten nicht, sagt aber, warum sich Putin militärisch wie strategisch um Nato wie EU nicht kümmern muss.

In großer Offenheit beleuchtete kürzlich Sicherheits-Experte Ralph D. Thiele, Oberst a.D., früher im Stab des NATO-Oberbefehlshabers, in einem TE-Spezial-Wecker, wie es um den Ukrainekrieg steht. Mit im woken Westen verbotener Klarheit spricht er von Selenskyj, der durch die Maidan-Aktion Präsident von Gnaden der Obama-Biden-USA wurde. Wer ihm zuhört, weiß, warum die Frage nicht ist, ob die Ukraine bei den Bedingungen des Kriegs-Einfrierens nachgeben muss, sondern nur wann.

Macron-Merz-Starmer, das ist der Skandal, geht es ja gar nicht um die Ukraine oder gar deren Soldaten und Zivilisten, sondern um ihre ganz persönliche Politik-Erfolg-Simulation auf ihren heimischen Medienmärkten. Weil ihre Regierungen chronisch vom jeweiligen Scheitern bedroht sind. Das gilt auch für Spaniens Premier Sánchez.  Allein Italiens Premier Meloni sitzt so fest im Sattel, dass sie US-Trump beispringen und sagen kann, keine italienischen Soldaten in die Ukraine.

Von Orbán und Fico ist bekannt, dass sie das Ende dieses Krieges lieber heute als morgen wollen. Fast schon vergessen wurde, dass die ungarischen Truppenteile der ukrainischen Armee als erste in den gefährlichsten Gefechten aufgerieben wurden, wie auch Putin andere als „echte“ Russen zuerst einsetzt. Polen hat erstens ein kampffkräftiges Militär in der ungebrochenen Tradition, gegen Russland allzeit bereit. Zweitens kann sich Polen der US-Unterstützung gerade auch unter Trump-Vance-Rubio sicher sein. Polen ist mit seinem neuen Präsidenten Nawrocki zusammen mit ihnen auf dem Kriegspfad gegen den Wokismus. Wollen Paris, Berlin, London und andere mit den USA wieder in einem Boot sein, brauchen sie sich Nawrocki nur anschließen. Wobei sich von selbst versteht, militärisch zu polnischen Bedingungen von eigenen Fünf-Prozent-BIP-Beiträgen – und nicht mehr als Schwarzfahrer auf US-Kosten, wie Ex-Oberst Thiele das anschaulich als Wortbild fasste.

Man glaubt es nicht. Es „beschwert“ Kriegskanzler Merz, „im Augenblick nicht in der Lage (zu sein), genügend Druck auf Putin auszuüben, diesen Krieg zu beenden … angewiesen auf die Hilfe der Amerikaner“, so Merz. Gleichzeitig würden sich China, Indien und Brasilien sogar mit Russland öffentlich sehen lassen. Ja, darf das denn sein?

BRD-Fußnote. Merz müsste sich nur Nawrocki anschließen im Krieg gegen den Wokismus und militärisch. Wobei sich von selbst versteht, militärisch zu polnischen Bedingungen von eigenen Fünf-Prozent-BIP-Beiträgen. Das Geld ließe sich bei den Kosten der unbegrenzten Migration einsparen, durch Energiewendenwende und bei anderen woken Wolkenkuckucksprojekten. Dann könnte Merz übrigens mit einer Minderheitsregierung auch innenpolitisch leichter bestehen.

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