Elfjähriges Mädchen mit Messer verletzt – Täter wieder in Freiheit

vor 27 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Die Staatsanwaltschaft erklärte jetzt zu dem Fall, es bestehe kein dringender Tatverdacht mehr für ein versuchtes Tötungsdelikt. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung.

Der 46-jährige Migrant war nach dem Vorfall am Sonntagabend vorläufig festgenommen worden. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden der Beschuldigte, mehrere Beteiligte sowie Zeuginnen und Zeugen ausführlich vernommen. Dabei hätten sich keine ausreichenden Anhaltspunkte für einen gezielten Tötungsversuch ergeben, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle.

Der Tatverdächtige, ein kosovarischer Staatsangehöriger mit langjährigem Wohnsitz in Deutschland, zeigte sich laut Polizei kooperativ und rief offenbar selbst den Rettungsdienst. Er habe im Verhör angegeben, sich in einer Bedrängungssituation befunden zu haben.

Bei der Auseinandersetzung wurden ein 29-jähriger Mann schwer sowie ein elfjähriges Mädchen und ein weiterer 47-jähriger Mann leicht verletzt. Alle drei gehören laut Polizei zu einer syrischen Familie und mussten in umliegenden Krankenhäusern behandelt werden. Der Zustand des schwer verletzten Mannes ist inzwischen stabil.

Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass ein Streit über Kinderlärm Auslöser der Eskalation war. Wer die körperliche Auseinandersetzung begonnen hat, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Am Tatort wurde ein Messer sichergestellt, das laut Polizei dem mutmaßlichen Täter zugeordnet wird.

Die Kriminalpolizei will nun eine zweistellige Zahl an Zeugenaussagen auswerten. Mit einem Abschluss der Ermittlungen ist frühestens in mehreren Wochen zu rechnen. Ein Haftantrag gegen den 46-Jährigen wurde nicht gestellt – laut Staatsanwaltschaft bestehe weder Fluchtgefahr noch die Gefahr einer Wiederholungstat. Der Beschuldigte lebt seit vielen Jahren in Deutschland, verfügt über eine gültige Aufenthaltserlaubnis und gilt als sozial wie beruflich integriert.

Auch jener Täter (28), der am Freitagabend in Berlin einen Polizisten (31) mit einem Messer attackiert und den Beamten im Halsbereich schwer verletzt hat, ist wieder auf freiem Fuß. Der Polizist schwebte zeitweise in Lebensgefahr und wurde notoperiert. Inzwischen sei sein Zustand stabil, teilte die Polizei mit. Die Generalstaatsanwaltschaft erklärte, es lägen bislang keine gesicherten Hinweise auf einen gezielten Angriff vor. Da kein dringender Tatverdacht für ein versuchtes Tötungsdelikt vorliegen würde, wurde der Tatverdächtige enthaftet.

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