Messer-Advent: Das passierte bisher auf den Weihnachtsmärkten

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Kriminalität, Gewalt und islamistische Terrorgefahr sind in Deutschland auf Rekordniveau. Auf den Christkindlmärkten herrscht Alarmstufe, denn sie gelten ganz besonders als Risikozonen. Alle Jahre wieder strömen die Deutschen im Winter auf die Weihnachtsmärkte, doch im Jahr 2024 sind diese umzingelt von Betonpollern, Zäunen, Sicherheitspersonal und Polizisten.

Auf Drängen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) besteht auf den Märkten zum ersten Mal bundesweit ein Messerverbot, das verdachtsunabhängig kontrolliert wird. „Hier gilt: Null Toleranz!“, verordnete Faeser. Die Innenchefin selbst warnte gar, Deutschlands Weihnachtsmärkte seien als „Inbegriff der westlichen Kultur und Lebensweise“ ein gefährliches Terrorziel.

Doch was passierte bisher rund um die Weihnachtsmärkte? NIUS nennt ein paar Beispiele:

Kiel (Schleswig-Holstein): Am Rande eines Christkindlmarktes gerieten am 23. November zwei Männer in Streit – einer der beiden zückte plötzlich ein Messer! Der 29-jährige Messerangreifer stach den anderen Mann (28) nieder und verletzte ihn schwer. Dann floh der Angreifer vom Tatort. Der Tatverdächtige wurde in seiner Wohnung festgenommen und das Amtsgericht erließ einen Haftbefehl gegen ihn. Vorwurf: versuchter Mord. Der Verletzte kam in ein Krankenhaus.

Bundesweit herrscht „Messerverbotszone“.

Elmshorn (Schleswig-Holstein): Kriminalbeamte des Landeskriminalamts haben Anfang November in Elmshorn einen 17-jährigen Deutsch-Türken wegen Terrorverdachts festgenommen. Konkret: „Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und der Verabredung zu einem Verbrechen, nämlich Mord“. Der Oberstaatsanwalt sprach von einem „Anschlagszenario, aber nicht klar umrissen“. Der mutmaßliche Islamist soll laut Bild-Zeitung einen Terroranschlag mit einem Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben.

Bochum (NRW): In Bochum fand eine heftige Sabotage auf dem Weihnachtsmarkt statt. Mehrere Fahrzeugsperren („Indutainer“) rund um den Weihnachtsmarkt herum wurden gezielt attackiert. Diese Sperren dienen als Schutz vor Terroranschlägen durch Autos. Die Polizei ging von mehr als 70 beschädigten Behältern aus, die aufgestochen wurden. Ein Tatverdächtiger (42) mit deutscher Staatsbürgerschaft wurde vorläufig festgenommen.

Polizisten kontrollieren auf den Märkten anlasslos Personen nach Messern und Waffen.

Augsburg (Bayern): Laut der Welt plante ein 27-jähriger Iraker einen mutmaßlichen Anschlag auf den Augsburger Christkindlmarkt. Der irakische Asylbewerber Ali Al-G. wurde von der Polizei festgenommen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Nord sagte am 6. Dezember der Zeitung: „Gegen den 37-Jährigen lag ein Haftbefehl des Amtsgerichts Augsburg zur Sicherung der Abschiebung vor.“ Der Mann soll Kontakte zu Islamisten gehabt haben.

Für seine Anschlagspläne soll er Fotos vom Christkindlmarkt in Augsburg gemacht haben. Heißt: Ausspähaktion! Aus Gründen der Gefahrenabwehr hätten sich die Beamten vergangenen Mittwochabend schließlich zum Zugriff entschlossen. Der Mann soll bereits zuvor in den Fokus geraten sein, weil Al-G. mit IS-verherrlichenden Beiträgen im Netz aufgefallen war. Der Hinweis über die Internetaktivitäten des Irakers sei von einem ausländischen Nachrichtendienst gekommen.

Hauptstadt Berlin: Auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin-Lichtenberg haben Anfang November mehrere Personen einen Sicherheitsmitarbeiter brutal angegriffen. Laut Polizei soll es sich bei dem Opfer um einen 35-Jährigen handeln, der von drei Männern bedrängt worden sei. Die Männer wurden abends von dem 35-Jährigen aufgefordert, die Hausordnung der Rodelbahn einzuhalten. Doch einer der Männer begann daraufhin dem Weihnachtsmarkt-Mitarbeiter mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Heftig: Ein anderer Mann begann, ein Aluminiumgitter in Richtung des 35-Jährigen zu werfen! Dann versuchte der dritte Angreifer, dem Sicherheitsmitarbeiter mit einem Messer in den Oberschenkel zu stechen. Alle drei Täter flohen.

Die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten ist hoch.

Wuppertal (NRW): Am Dienstagabend kam es zu einer Bedrohungslage auf dem Wuppertaler Weihnachtsmarkt. Ein Algerier (26), der zuvor ein Cuttermesser bei sich trug, stürmte oberkörperfrei auf den Elbfelder Kerstenplatz und kletterte auf Absperranlagen. Daraufhin rückten mehrere Polizisten an und nahmen den Mann fest (NIUS berichtete).

Nach Informationen von NIUS soll der Mann zuvor, gegen 18:15 Uhr, in Rage geraten sein, weil ihm der Zutritt in ein Café auf der Gathe, einer Hauptstraße im Stadtzentrum Wuppertals mit zahlreichen Cafés, Spielhallen, Bars und Einkaufsläden, verwehrt worden sei. Dort zog der 26-jährige Algerier ein Teppichmesser und soll zu den Cafébetreibern gesagt haben: „Scheiß Albaner! Warum lasst ihr mich nicht rein?“ Die Cafébetreiber versperrten die Tür und alarmierten daraufhin die Polizei.

Mit langem Bart und oberkörperfrei: Das ist der Cuttermesser-Algerier (26) von Wuppertal.

Nachdem dem Mann der Zutritt zum Café verweigert worden war, soll er sein T-Shirt ausgezogen haben und in Richtung Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt gerannt sein, wo es zu der Bedrohungslage und Festnahme kam. Das Auftreten des Mannes war dabei aggressiv. Nach jetzigem Erkenntnisstand soll der Mann das Cuttermesser auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt weggeworfen haben, was die Polizei im Moment der Festnahme jedoch nicht wusste.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Informationen um einen 26-jährigen Algerier, der wegen mehrerer Delikte polizeibekannt ist. Nach Angaben der Polizei soll der Mann alkoholisiert gewesen sein und unter Drogeneinfluss gestanden haben. Hinweise auf eine religiös motivierte Tat gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht. Nach Informationen von NIUS hat der Mann keine gültige Aufenthaltserlaubnis in Deutschland. 2020 wurde der Algerier bereits abgeschoben, reiste aber anschließend wieder illegal ins Bundesgebiet ein. Ein Haftbefehl wurde indes nach dem Vorfall am Dienstag nicht ausgestellt, weil den Ermittlern eine klar nachweisbare Tat fehlt.

Polizisten bei einer Razzia auf der Gathe. Hier soll der Algerier aggressiv geworden sein, weil ihm der Zutritt zu einem Café verweigert wurde.

Iserlohn (NRW): Ein 38-jähriger Mann, der laut Polizei „ohne festen Wohnsitz“ ist, soll am Dienstag in Iserlohn auf dem Weihnachtsmarkt randaliert haben. Am Nachmittag rastete der Mann an einer Glühweinbude aus, warf Gegenstände um sich. Schlimm: Ein Zwillingskinderwagen wurde dadurch getroffen!

Die Polizei teilte in ihrer Pressemitteilung mit: „Zwei erregte Männer hielten den 38-Jährigen fest und traten ihn. Sie warfen dem Mann vor, er habe absichtlich einen Gegenstand in Richtung des Kinderwagens geworfen, danach gingen sie davon. Der 38-Jährige wurde aufgrund seines wiederholten aggressiven Verhaltens zur Polizeiwache verbracht, wo Arzt und Ordnungsamt erschienen und ihn nach Prüfung in eine psychiatrische Einrichtung verbrachten. Gegen ihn wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil der Kinder im Kinderwagen ermittelt.“

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