Messergewalt außer Kontrolle

vor 11 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

„Wir haben ein Messerproblem. Das dürfen wir nicht kleinreden.“ Das sagt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) der „Rheinischen Post“.

Genau 7.295 Messerangriffe haben die Behörden in NRW im Jahr 2024 registriert. Das bedeutet einen Anstieg um 20,7 Prozent gegenüber dem Jahr davor, da waren es 6.044 Fälle. Und es geht eher weniger um kleinere Scharmützel von Betrunkenen auf Volksfesten, sondern meist um überaus ernste Attacken mit Tötungsabsicht.

Dabei sind im vergangenen Jahr 48 Menschen getötet worden. Mehr als 3.200 weitere wurden verletzt, oft schwer bis lebensbedrohlich.

So ist eine traurige Rangliste der gefährlichsten Messer-Hochburgen in Nordrhein-Westfalen entstanden:

• Köln (636 Taten) • Dortmund (420) • Düsseldorf (355) • Essen (287) • Duisburg (278) • Wuppertal (222) • Bielefeld (185) • Bonn (179) • Münster (143) • Gelsenkirchen (132).

Im laufenden Jahr geht die Gewalt nahtlos weiter: In den vergangenen Wochen gab es schwere Messerattacken in Düsseldorf, Krefeld und Remscheid. In Bielefeld verletzte ein 32-Jähriger fünf Menschen mit einer Stichwaffe vor einer Bar.

„Es braucht Konsequenzen, die die Leute spüren, und es braucht Maßnahmen, die wirken.“ So spricht NRW-Innenminister Reul weiter. Das klingt vernünftig. Doch dann wird klar, was er unter darunter versteht:

Messerverbotszonen.

Die gibt es schon in Düsseldorf (eine), Hamm (eine) und Köln (drei) sowie an vielen Bahnhöfen. Jetzt wollen auch Bielefeld, Bonn, Münster und Paderborn welche einrichten, Hamm will eine zweite.

Die funktionieren alle wie in Düsseldorf: Dort in der Altstadt darf man zum Beispiel zu bestimmten Zeiten keine Messer mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern und auch keine Elektroschocker, Pfefferspray oder Reizgas dabeihaben. Die Polizei darf anlasslose Kontrollen vornehmen, verbotene Gegenstände beschlagnahmen und Geldbußen in Höhe von bis zu 10.000 Euro verhängen.

Die Zonen sind, mit Verlaub, absurder Quatsch.

Elektroschocker, Pfefferspray oder Reizgas werden weit überwiegend von Frauen zur Selbstverteidigung gegen übergriffige Männer mitgeführt. Ein Missbrauch dieser Geräte kommt so selten vor, dass es dafür erst gar keine eigene Statistik gibt. Die Mittel zu verbieten, schwächt nur die Position von Frauen gegenüber potenziellen Angreifern.

Es ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man zu PR-Zwecken immer weiter die friedliche Allgemeinheit drangsaliert, weil man aus ideologischen Gründen die wahren Ursachen von Gewalt nicht anfassen will.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) von NRW für das Jahr 2024 gibt einen deutlichen Hinweis darauf, wo diese Ursachen liegen: Fast jeder zweite Verdächtige einer Straftat mit dem Tatwerkzeug „Messer“ ist kein deutscher Staatsbürger (47,6 Prozent).

In Nordrhein-Westfalen ist CDU-Linksaußen Hendrik Wüst als Ministerpräsident von den Grünen als seinem Koalitionspartner abhängig, dementsprechend sieht die Ausländerpolitik in Düsseldorf denn auch aus – insbesondere gegenüber dem moslemischen Kulturkreis. Immerhin wagt Innenminister Reul eine zaghafte Andeutung: Die zunehmende Messergewalt habe auch mit „nachlässiger Erziehung, Egoismus und mittelalterlichem Männlichkeitsgehabe“ zu tun.

Für einen klaren Hinweis auf die religiösen Zusammenhänge reicht Reuls Mut dann aber schon nicht mehr.

Stattdessen will der Landesinnenminister nach eigenen Angaben künftig mehr in Flüchtlingsheimen aufklären und dort die „Präventionsarbeit“ verstärken lassen. Das ist ein sozialpädagogischer Ansatz, der sich in den vergangenen zehn Jahren immer als genauso untauglich erwiesen hat wie die Messerverbotszonen.

Was wirklich passieren müsste, sagt Erich Rettinghaus. Der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert einen konsequenten Rechtsstaat: „Jeder muss wissen: Wer das macht, wird zeitnah und hart bestraft.“

Mit der aktuellen Generation von Richtern und Staatsanwälten in Deutschland dürfte das aber wohl ein frommer Wunsch bleiben. Ein Beispiel für den real existierenden „konsequenten Rechtsstaat“ war eben gerade erst in Hamburg zu besichtigen:

Da hatten neun junge Männer im Stadtpark eine hilflose 15-Jährige stundenlang vergewaltigt. Acht der neun Sexualstraftäter (alle mit Migrationshintergrund) bekamen von einer Richterin der Jugendkammer am Landgericht der Hansestadt Bewährungsstrafen und saßen keinen einzigen Tag im Gefängnis. Nur ein 19-jähriger Iraner wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Jugendstrafe ohne Bewährung verurteilt. Er hatte beim Haftrichter seine Tat verteidigt: „Welcher Mann will das nicht?“

Eine empörte junge Frau hatte einen der Gruppenvergewaltiger bei WhatsApp dann als „ehrloses Vergewaltigerschwein“ und „ekelhafte Missgeburt“ bezeichnet. Jetzt hat das Amtsgericht Hamburg-Wandsbek die 20-Jährige wegen Beleidigung und Bedrohung zu einem Freizeitarrest verurteilt. Sie muss also wohl ein Wochenende im Gefängnis verbringen.

Damit sitzt die Frau länger als der Vergewaltiger, den sie beschimpft hat.

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