
In der WDR-Talkrunde „Kölner Treff“ kam es am Freitag zu einem unangenehmen Schlagabtausch zwischen Moderator Micky Beisenherz und Gast Thomas Gottschalk. Beisenherz warf dem Talkmaster vor, rückwärtsgewandt und ignorant zu sein, sich sogenannter inklusiver Sprache zu verweigern. „Neugierde“ halte jung, erklärte Beisenherz. „Das spüre ich bei dir leider zu selten“, so der Moderator zu seinem Gast.
Auf die Kritik an seiner Sprache entgegnet Gottschalk: „Warum soll ich plötzlich Dinge weglassen, nur damit Micky Beisenherz glücklich ist in seiner Sendung. Und deine Wachhunde, die da sitzen vor den Monitoren“. Bei NIUS Live kommentieren Waldemar Hartmann und Julius Böhm die fragwürdige Angriffslust des Talk-Hosts.
„Das kam mir vor wie ein Hart aber Fair-Tribunal“, so Böhm. Besonders ärgerlich sei, dass medial nur Beisenherz’ Seite verbreitet werde. Dabei sollte Gottschalk sprechen dürfen, wie er möchte und Beisenherz kritisieren, was er möchte. Nur werde seine Position als die einzig korrekte dargestellt. Da echauffiere sich die Medien-Blase, weil Gottschalk Studenten statt Studierende sagt. „Das ist einfach Kokolores“.
Waldemar Hartmann kennt sowohl Gottschalk als auch Beisenherz. Mit Ersterem habe er gemeinsam beim Bayrischen Rundfunk angefangen. Ihre Wege hätten sich getrennt, doch die gute Verbindung blieb. „Thomas Gottschalk ist eine Legende in diesem Land. Thomas Gottschalk hat mit einer Sendung so viele Zuschauer erreicht, wie Micky Beisenherz in seinem ganzen Leben nie erreichen wird“, so Waldi bei NIUS Live.
Und Beisenherz? „Er ist ein genialer Autor für Comedians in diesem Land, aber Micky Beisenherz ist ein erbärmlicher Moderator, der ein Selbstdarsteller par excellence ist“, fasst Waldi zusammen. Sich über die Ausdrucksweise eines in die Jahre gekommenen Moderators aufzuregen, sei angesichts der politischen Lage zusätzlich absurd. „Wir haben doch andere Sorgen in diesem Land!“
Die ganze Sendung NIUS Live:
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