
Erstmals in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik könnte ein Politiker von einem Migranten ermordet worden sein: In Beelitz-Heilstätten steht ein 24-jähriger Mann aus Guinea in Westafrika unter dringendem Tatverdacht, den 26-jährigen CDU-Nachwuchspolitiker Christoph Rosenschon mit Stichen in den Hals getötet zu haben.
Die Tötung geht bereits auf den 14. Januar zurück: Vor 13 Tagen rückte die Feuerwehr in der Kleinstadt südlich von Potsdam zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Doktor-Herrmann-Straße aus. Nachbarn hatten kurz vor Eintreffen der Rettungskräfte einen leblosen Mann aus der Wohnung geborgen. Dabei handelte es sich um Christoph Rosenschon, der sich im Vorstand der CDU-Beelitz engagierte, aktiver Wahlkämpfer und Mitglied der Jungen Union war. Rosenschon war allerdings nicht beim Brand ums Leben gekommen, sondern wurde erstochen.
Rosenschon arbeitete als Lagerist und engagierte sich im Wahlkampf – hier bei beim JU-Unterstützerwochenende im August 2024.
Er soll „massive Verletzungen im Hals- und Kehlkopfbereich“ aufgewiesen haben, wie Bild damals berichtet hatte. Seither tappte die Staatsanwaltschaft im Dunkeln und ermittelte wegen Mordes gegen unbekannt. Von einem „politischen Tatmotiv“ ging man schon damals nicht aus.
Dass nun der 24-jährige Westafrikaner festgenommen worden ist, liegt daran, dass er erneut zugestochen haben soll: In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde im gleichen Haus in der Doktor-Herrmann-Straße eine 57-Jährige mit Stichen in den Hals verletzt. Bei dem Opfer handelt es sich um eine Ukrainerin, die sich, wie Bild berichtet, in der Wohnung des mutmaßlichen Täters aufgehalten haben soll und dort massiert wurde, bevor der Guineer anfing sie zu würgen und zustach.
Anschließend, so Bild, habe B. von ihr abgelassen und sei aus dem Badezimmer im ersten Stock gesprungen. Der Notarzt stellte später eine fünf Zentimeter lange Schnittwunde bei ihr fest, die aber nicht lebensgefährlich war.
Rosenschon (links) war Mitglied im CDU-Beirat.
Wie die Staatsanwaltschaft Potsdam auf NIUS-Anfrage mitteilte, wird gegen den Beschuldigten wegen Mordes und versuchten Mordes ermittelt. Aktuell wird geprüft, ob ein Haftbefehl durchgesetzt werden kann. Zum aufenthaltsrechtlichen Status und möglichen Vorstrafen konnte eine Sprecherin keine Angaben machen. Laut Märkischer Allgemeinen wurde der Mann in eine Psychiatrie eingeliefert. Wie Bild berichtet, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um Mahmadou-Alpha B.
Die Ermittler stützen die Vermutung auf einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen nach Informationen von NIUS nicht nur auf der Tatsache, dass in beiden Fällen Stichverletzungen am Hals zugefügt worden sind – und die Taten am selben Ort passiert sind. Von der Staatsanwaltschaft heißt es, dass es weitere Indizien und Hinweise gebe, die auf eine Verbindung hindeuten.
Polizei am Montag in der Doktor-Herrmann-Straße.
Details wollte die Sprecherin gegenüber NIUS jedoch nicht nennen. Die Festnahme des Guineers soll im Haus erfolgt sein, wo seine beiden Opfer und auch er gewohnt haben sollen. Vor dem Eintreffen der Polizei sollen offenbar Notrufe wegen Hilferufen im Gebäude bei der Polizei eingegangen sein.
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