Die argentinische Regierung hat am Mittwoch eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die wieder die Bedeutung des biologischen Geschlechts herausstellen. Dafür hat Präsident Javier Milei bereits mehrere Dekrete unterschrieben. So wurde das „Gesetz zur Geschlechtsidentität“, das seit 2012 gilt, angepasst, sodass Hormontherapien und Geschlechtsoperationen für Minderjährige zukünftig verboten sein werden.
Außerdem werden Trans-Frauen zukünftig nicht in Frauengefängnisse, sondern in normale Gefängnisse verlegt werden. Diese Maßnahme hat in den USA Präsident Donald Trump bereits wenige Tage nach Amtsantritt umgesetzt (Apollo News berichtete). Nun folgt dem auch Milei. Auch wenn er die biologische Realität anerkennt, verfolgt er einen liberalen Weg in der Frage.
„Wenn du dich selbst als Robbe betrachtest und eine werden willst, habe ich kein Problem damit. Was mir falsch erscheint, ist, dass ich dafür die Rechnung bezahlen muss“, sagte der argentinische Präsident in einem kürzlich erschienenen Interview. Gleichzeitig möchte er Frauen und Kinder schützen.
Erst im Januar hatte Milei in seinem Land einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, nachdem er auf seiner Rede beim WEF in Davos die „Gender-Ideologie“ scharf verurteilt hatte (Apollo News berichtete). Unter anderem bezeichnete sie als „Kindesmissbrauch“. Dem Wokeismus im Allgemeinen sagte er den Kampf an. Die linke Opposition warf Milei nach der Rede Homophobie vor. Einige Tage nach seinem Besuch in Davos veranstalteten linke Politiker und Aktivisten eine große Pride-Parade in Buenos Aires, unter anderem vor dem Präsidentenpalast.
Milei, der eigentlich Ökonom ist, hat seine Amtszeit bislang fast vollkommen auf die Wirtschaftspolitik ausgerichtet. Nun, mit der Stabilisierung der Wirtschaft, etwa der fallenden Inflation und Armut und steigenden Reallöhnen, konzertiert er sich auch zunehmend auf den Kulturkampf. Dies dürfte sich auch mit dem Beginn der Amtszeit von Donald Trump weiter verstärken. Der US-Präsident gilt als internationaler Verbündeter Mileis.
