
Am Montag fiel überraschend in weiten Teilen Spaniens und Portugals der Strom aus. Das Alltagsleben geriet vielerorts zum Stillstand. Bis spät in die Nacht war in vielen Städten der Strom nicht wiederhergestellt.
Der Blackout, dessen Ursache noch nicht abschließend geklärt werden konnte, könnte für Spanien und Portugal einen massiven wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Die spanische Tageszeitung El País berichtet von ersten vorsichtigen Expertenschätzungen, die den wirtschaftlichen Gesamtschaden des Blackouts auf bis zu 4,5 Milliarden Euro schätzen.
Nahezu den gesamten Tag stand die spanische Wirtschaft fast komplett still; nur in wenigen Bereichen, etwa den Häfen des Landes, konnte die Arbeit wie gewohnt weitergehen. Auch in den kommenden Tagen dürften die Folgen des Blackouts zu spüren sein – die unterbrochenen Lieferketten könnten die Produktion auch andernorts verzögern.
Wie hoch der Schaden insgesamt tatsächlich ausfällt, kann man wohl erst mit einigen Wochen oder Monaten Abstand endgültig feststellen. Einige Auswirkungen sind jedoch schon jetzt sichtbar: In zahlreichen Städten, etwa in Castellón oder gar der Hauptstadt Madrid, meldeten mehrere Krankenhäuser, dass sie aufgrund des Stromausfalls Operationen und andere Maßnahmen an Patienten verschieben mussten. Die wichtigsten EIngriffe konnten dank Notstromgeneratoren durchgeführt werden.
Das auf Supermärkte spezialisierte Portal DARetail berichtet unterdessen, dass Supermarktketten wie Dia und Lidl alle ihre Geschäfte wegen des Stromausfalls schließen mussten. Andere Ketten, wie Mercadona und Carrefour, konnten die meisten Märkte durch Generatoren offen halten. Dennoch: Das Portal Food Retail & Service berichtet über erheblichen Warenverlust bei allen Supermärkten, aufgrund des Ausfalls von Tiefkühltruhen und Kühlschränken.
In den sozialen Medien häuften sich unterdessen rasch Berichte und Videos von Panikkäufen in Supermärkten. Lange Schlangen bildeten sich vor den Standorten von Mercadona und Co. Für viele Menschen ergab sich dabei ein weiteres Problem: Auch in Spanien wird zunehmend vor allem mit Kreditkarte bezahlt – diese waren im Blackout aber wertlos. Ohne Bargeld standen zahlreiche Menschen ohne die Möglichkeit da, etwas kaufen zu können.
🇪🇸 | Mercadona, única alternativa en medio del caos: sus generadores mantienen abiertos los supermercados durante el apagón. pic.twitter.com/ETcYAxT7aM
— EDATV (@edatvoficial) April 28, 2025
Im ganzen Land blieben Fernzüge plötzlich stehen, das Internet und zu großen Teilen auch das Mobilfunknetz fielen aus, und Geschäfte mussten schließen. Viele Pendler, die aufgrund der ausgefallenen Zugverbindungen nicht zurückfahren konnten, mussten in den Bahnhöfen übernachten. Die Notrufnummer im ganzen Land war derweil für Stunden kaum erreichbar.
Die spanische Regierung berichtet zunächst von keinen außerordentlichen Ausbrüchen von Unruhe, Gewalt oder einer hohen Zahl von Unfallopfern. Die tatsächlichen Schäden sind derweil aber wohl noch nicht absehbar.