
Nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten im Jahr 2024 rund 4,2 Millionen Haushalte in Deutschland Zahlungsrückstände bei ihren Energieanbietern. Damit waren etwa fünf Prozent der Bevölkerung nicht in der Lage, ihre Gas- oder Stromkosten vollständig oder fristgerecht zu begleichen.
Besonders hart traf es Menschen in Mietwohnungen: 6,4 Prozent der Mieter gerieten im vergangenen Jahr mit den Energiekosten in Verzug. Bei Eigentümern lag die Quote dagegen deutlich niedriger – nur 3,4 Prozent von ihnen konnten ihre Rechnungen nicht rechtzeitig begleichen.
Dass so viele deutsche Bürger in Zahlungsverzug geraten und Schwierigkeiten haben, ihre Verbindlichkeiten zu bewältigen, liegt in erster Linie an der Energiekrise, die bis heute nicht vollständig überwunden ist.
Zwar sind die Energiepreise seit den Höchstständen im Jahr 2022 etwas zurückgegangen, doch im Vergleich zu früheren Jahren bleiben sie weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und bewegen sich in einem langfristigen Aufwärtstrend.
Nach Berechnungen von Verivox liegen die durchschnittlichen Stromkosten für private Haushalte mit einem Verbrauch von 4.000 kWh im Jahr 2025 bei etwa 36,51 Cent pro Kilowattstunde. 2022 betrug dieser Wert noch 43,02 Cent, im Jahr 2015 hingegen lediglich 27,54 Cent.
Auch die Gaspreise hat Verivox untersucht: Für einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh zahlen Haushalte 2025 rund 11,77 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: 2022 lag der Wert noch bei 16,03 Cent, 2015 allerdings bei nur 6,48 Cent.
Parallel zu den hohen Energiekosten hat sich die Inflation in der Eurozone hartnäckig gehalten. Zwar liegt die Teuerungsrate inzwischen seit drei Monaten stabil auf dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent, doch von einer wirklichen Entlastung kann keine Rede sein. Die Kaufkraft der Bürger wird weiterhin ausgehöhlt – wenn auch weniger drastisch als in den Jahren zuvor, als die Inflation zeitweise sogar zweistellige Werte erreichte.
Zusätzlich belasten weitere Faktoren die Haushalte. Besonders die stark gestiegenen Wohnkosten treffen viele Menschen hart. Mieten und Nebenkosten verschlingen mittlerweile einen erheblichen Teil des Einkommens. Nach Daten von Eurostat und dem Statistischen Bundesamt gaben die Deutschen 2024 durchschnittlich 24,5 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für Wohnen aus. Für Millionen Haushalte liegt die Quote allerdings deutlich höher: Viele Bürger müssen mehr als 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aufbringen.