Mit Burkini beim Frauenschwimmen: Wie der SWR Islamismus verharmlost

vor 2 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Die Temperaturen werden wärmer, die Tage länger und die diesjährige Freibadsaison steht vor der Tür. Neben bereits bekannten Problemen in Frei- und Schwimmbädern wie sexueller Belästigung oder Migrantengewalt stellen auch islamistische Bestrebungen ein immer größeres Problem in der Freibaddebatte dar. Die verharmlost der gebührenfinanzierte SWR nun als „religiöse Gründe“.

Es ist über acht Jahre her, dass ein muslimisches Ehepaar aus der Schweiz vor Gericht zog, nachdem ihnen Bußgelder auferlegt worden waren, weil sie ihre Tochter nicht am geschlechterübergreifenden Schwimmunterricht teilnehmen ließen – und den Rechtsstreit verloren. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte am 10. Januar 2017, dass die Schulpflicht und das Ziel der Integration der Kinder gegenüber den religiösen Überzeugungen der Eltern Vorrang haben.

In Deutschland sorgt das gemeinsame Schwimmen in öffentlichen Bädern auch außerhalb des schulischen Pflichtunterrichts für immer mehr Diskussionen. Immer häufiger fordern muslimische Frauen sogenannte  „Safe Spaces“, Schwimmzeiten oder -bereiche, in denen Männer keinen Zutritt haben. Einige Bäder in Deutschland kommen diesen Wünschen inzwischen nach, darunter auch das Hallenbad in Leonberg im Kreis Böblingen.

Schwimmen ohne Männer: Das fordern immer mehr Musliminnen in Deutschland.

Wie der SWR berichtet, soll dort am 3. Mai von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr ein spezielles Schwimmangebot stattfinden, das ausschließlich Frauen, Mädchen und Kindern offensteht – Männer haben in dieser Zeit keinen Zutritt.

Bei dem Angebot handelt es sich laut SWR um ein Pilotprojekt, das bei guter Resonanz „wiederholt und gegebenenfalls angepasst“ werden soll. Ziel sei es, eine vermeintlich „sichere Umgebung für Frauen in Bädern“ zu schaffen. Welche Gruppen von Frauen sich im gemischtgeschlechtlichen Badebetrieb unwohl fühlen und von wem die Belästigungen ausgehen, wird im Artikel allerdings nicht näher ausgeführt.

Auf dem linken Bild ist die ursprügliche Zwischenüberschrift „Im Burkini ins Wasser: Religiöse Gründe sorgen für Andrang beim Frauenschwimmen“ des SWR-Beitrages zu sehen, die nachträglich durch „Frauenschwimmen in Ulm und Weil der Stadt“ ausgetauscht wurde.

In einer inzwischen gelöschten Zwischenüberschrift titelte der SWR: „Im Burkini ins Wasser: Religiöse Gründe sorgen für Andrang beim Frauenschwimmen“. Auch an dieser Stelle bleibt der Südwestrundfunk vage: Es wird weder auf mögliche religiöse Zwänge eingegangen, die eine strikte Geschlechtertrennung begründen könnten, noch auf potenzielle Unterdrückungsmechanismen, denen junge muslimische Frauen ausgesetzt sein können – etwa wenn Mädchen aufgrund eines islamistischen familiären Umfelds nicht am gemischtgeschlechtlichen Schwimmunterricht teilnehmen oder grundsätzlich keinen Kontakt zum anderen Geschlecht haben dürfen.

Stattdessen lässt der Beitrag die Sprecherin der Stadt Leonberg, Leila Fendrich, zu Wort kommen, die betont, dass frauenspezifische Badezeiten in vielen Kommunen längst etabliert und keine Seltenheit mehr seien. Auch Laura Gobs. Mitarbeiterin des Ulmer Westbads – wo es ähnliche Angebote gibt – wird zitiert. Sie spricht von  „einigen Besucherinnen im Burkini“. Der SWR erklärt zudem, dass es beim „Frauenschwimmen auch um Integration“ ginge. Inwiefern jedoch eine islamische Geschlechtertrennung einen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration in Deutschland leisten soll, bleibt im Beitrag unbeantwortet.

Eine Frau in islamischer Verschleierung im Schwimmbad.

Doch nicht nur in Nordrhein-Westfalen hat sich das Prinzip der geschlechtergetrennten Badezeiten etabliert – bundesweit wächst das Angebot an speziellen Schwimmzeiten für Frauen stetig. Eine einfache Google-Suche nach dem Begriff „Frauenschwimmen“ liefert zahlreiche Treffer. Besonders in Bundesländern mit einem hohen Anteil muslimischer Bevölkerung wie Hessen oder Berlin sind entsprechende Angebote weit verbreitet.

Mit diesem Bild wirbt der Hamburger Bädebetreiber „Bäderland“ auf seiner Website.

Auffällig ist zudem, dass immer mehr Schwimmbäder – etwa der Hamburger Bäderbetreiber „Bäderland“ – auf ihren Websites mit Bildern von verschleierten Frauen werben. Auch „Bäderland“ bietet Frauenschwimmen an und sieht sich offenbar veranlasst, auf seiner Website klare Regeln für den Bäderbetrieb deutlich zu machen. Dort heißt es nicht nur „Vor dem Schwimmen bitte gründlich duschen“, sondern auch: „Burkinis sind erlaubt. Sportkleidung, Unterwäsche, lange Hosen, Neoprenanzüge und Burkas sind nicht erlaubt“.

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