
Bei der Pressekonferenz in München wurden die neuesten Erkenntnisse bezüglich des Anschlags am Donnerstag vorgestellt. Die Generalstaatsanwältin Gabriele Tilmann ist Teil der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET). Sie sprach von einer „islamistischen Tatmotivation“. Die Begründung des Tatverdächtigen, die er gestern in einem Verhör äußerte, bezeichnete sie als „religiös motiviert“. Genauere Details wollte sie nicht nennen.
Tilmann betonte, dass die Ergebnisse der ZET vorläufig seien und noch weiter ermittelt wird. Nach bisherigen Kenntnissen hat der tatverdächtige Afghane Fahrhad N. alleine gehandelt. Er soll nicht Mitglied islamistischer Terrororganisationen wie des IS sein. Eine erste Vernehmung des Mannes ergab, dass seine Tat nach eigener Aussage „religiös motiviert“ sei, wie Tilmann es bezeichnete. Genauere Details wollte sie noch nicht geben, da die Ermittlung noch laufe. Stand jetzt, ist er bewusst in die Menschenmenge gerast.
Weiter führte sie aus, dass der Afghane auch in Beiträgen auf Instagram seine religiösen Überzeugungen zum Ausdruck gebracht habe. So habe er zum Beispiel gepostet: „Allah, beschütze uns immer“. Auch in privaten WhatsApp-Nachrichten habe er sich religiös geäußert. Er wurde von der Polizei noch am Tatort festgenommen, dabei rief er „Allahu akbar“. Das führte dazu, dass die ZET die Ermittlungen übernahm, da erste Anhaltspunkte für eine islamistische Gesinnung vorlagen. Tilmann betonte, dass die Ermittlungen noch weiter laufen. Die Social-Media-Konten und das Handy werden weiter ausgewertet. Außerdem soll herausgefunden werden, warum Fahrhad N. die Verdi-Kundgebung angegriffen hat.
Der Vizepräsident des Landeskriminalamtes (LKA), Guido Limmer, sagte, dass die privaten Chatnachrichten des Tatverdächtigen hauptsächlich auf Arabisch abgefasst waren. Das LKA übernimmt von nun an die Ermittlungen. Insgesamt 140 Beamte sind der SOKO Seidlstraße zugeordnet. Der Afghane wurde gestern zwei Stunden lang verhört. Auch Limmer sprach von einer „gewissen islamistischen Ausrichtung“. Bisher seien in den überprüften Nachrichten keine Hinweise gefunden worden, was die Planung der Tat angehe.
Allerdings habe Farhad N. einem Bekannten am Tag vor dem Anschlag in einer privaten Chatnachricht geschrieben: „Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da.“ Auch die Wohnungsdurchsuchung ergab keine Hinweise darauf, wie die Tat geplant wurde.
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