
Monatliche Rate 484 Euro höher im Vergleich zu 2015HZ: Mega-Schulden machen Kredite für Eigenheime unbezahlbar
Mega-Schulden machen Eigenheim unbezahlbar: 484 Euro mehr für den Kredit!
Der Traum vieler Familien – die eigenen vier Wände – wird durch das Mega-Schuldenpaket von Union, SPD und Grünen deutlich teurer. Bereits wenige Tage nach der Ankündigung der faktischen Abschaffung der Schuldenbremse sind die Bauzinsen stark gestiegen.
NIUS beleuchtet die Hintergründe und rechnen anhand von Beispielen die Folgen vor.
Bauzinsen nach Sollzinsbindung; Quelle: interhyp.de/zinsen
Nach Angaben des Baufinanzierungsvermittlers interhyp sind die Zinsen für Immobilienkredite in den vergangenen drei Monaten massiv gestiegen. Bei einer Zinsbindung von 20 Jahren sind die Bauzinsen um 0,58 Prozent gestiegen. Bei einer Zinsbindung von 15 Jahren beträgt der Anstieg 0,59 Prozent. Doch warum sind die Bauzinsen plötzlich so stark gestiegen?
Erstens: Der Staat will mehr Schulden denn je machen. Mit dem faktischen Ende der Schuldenbremse steigen die Ausgaben dramatisch. Ob Klima-Milliarden, Infrastruktur-Sondervermögen, Aufrüstung der Bundeswehr oder Sozialtransfers – all das wird auf Pump finanziert. Investoren am Kapitalmarkt wittern Risiko – und verlangen höhere Zinsen für deutsche Staatsanleihen.
Die Schulden-Pläne der Koalition von SPD und Union (Angola) könnte den Immobilienmarkt durch steigende Zinsen erschüttern.
Zweitens: Die Kreditwürdigkeit Deutschlands sinkt. Während Deutschland früher als sicherster Schuldner Europas galt, wird sich das Land in den nächsten Jahren dem Niveau Frankreichs oder Italiens bei der Staatsverschuldung annähern. Das hat Einfluss auf die Kreditwürdigkeit – Deutschlands Staatsschulden zu finanzieren, wird teurer.
Drittens: Inflation bleibt ein Thema und wird ein Thema bleiben. Trotz Leitzinssenkungen durch die EZB gehen viele Investoren davon aus, dass die Inflation mittel- bis langfristig wieder ansteigen wird. Auch das treibt die langfristigen Zinsen nach oben.
Viertens: Die Hypothekenzinsen folgen dem Kapitalmarkt. Banken orientieren sich bei der Baufinanzierung nicht am Leitzins, sondern an den Renditen von Bundesanleihen. Steigen diese, steigen auch die Bauzinsen.
Renditenentwicklung von 30-jährigen Bundesanleihen seit Anfang Dezember
Deutsche Staatsanleihen wurden am Tag nach der Bekanntgabe des massiven Verschuldungsplans von CDU/CSU und SPD so stark verkauft wie an keinem anderen Tag seit der deutschen Wiedervereinigung. 30-jährige Bundesanleihen stiegen auf den höchsten Stand seit 14 Jahren.
Nehmen wir das Beispiel einer Familie, die sich im Jahr 2015 den Traum vom eigenen Haus erfüllt hat: ein freistehendes Einfamilienhaus zum Preis von 500.000 Euro. Finanziert wurden 80 Prozent des Kaufpreises über ein klassisches Annuitätendarlehen – also 400.000 Euro. Der Kredit wurde mit einer 10-jährigen Zinsbindung abgeschlossen. Das Ziel: die Rückzahlung innerhalb von 25 Jahren.
Damals lag der Zinssatz bei gerade einmal 1,32 Prozent. Um den Kredit in 25 Jahren vollständig abzubezahlen, war eine monatliche Rate von etwa 1.566,14 Euro notwendig. Nach Ablauf der Zinsbindung im Jahr 2025 verbleibt eine Restschuld von etwa 270.933,18 Euro.
Soweit, so gut. Doch jetzt wird eine neue Zinsbindung fällig – und die Lage hat sich dramatisch verändert.
Im März 2025 liegt der Zinssatz für eine neue 10-jährige Zinsbindung bei 3,72 Prozent. Möchte die Familie ihre ursprüngliche Laufzeit von 25 Jahren einhalten, muss sie den Restkredit nun mit einer Rate von rund 1966,26 Euro bedienen – das sind 400,12 Euro mehr pro Monat als vorher.
Rohstoffpreise und Zinsen steigen stark. Das Eigenheim für weniger als eine halbe Million Euro wird damit immer unrealistischer.
Noch schlimmer sieht es für Menschen aus, die heute neu finanzieren wollen. Denn bei einer Kreditsumme von 400.000 Euro (wie 2015), liegt die Monatsrate nun bei 2050 Euro – also 483,86 Euro mehr als noch vor zehn Jahren.
Die Finanzierungskosten steigen also um 23,6 Prozent an. Hinzu kommt noch, dass sich die Baukosten seit 2015 stark erhöht haben, sodass eine Summe von 500.000 Euro für ein freistehendes Einfamilienhaus oft nicht mehr ausreichend sein dürfte.
Im Gegensatz zu den Bauzinsen befindet sich der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) seit mehr als 18 Monaten im Sinkflug. Insgesamt hat die EZB die Zinsen sechsmal gesenkt, allein in den letzten zwei Monaten zweimal. Der Hauptrefinanzierungssatz sank von 4,5 Prozent auf 2,65 Prozent.
Der Leitzins der EZB beeinflusst vor allem das Zinsniveau für Kredite mit kurzen Laufzeiten. Baufinanzierungen orientieren sich jedoch an den Zinsen für Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten. Die Sorge um die Bonität des deutschen Staates und die Inflation treiben dieses Zinsniveau nach oben. In der Folge dürfte das Eigenheim für nicht wenige Menschen ein Traum bleiben, weil es schlicht nicht mehr finanzierbar ist.