
Während des Musikfestivals Fête de la Musique ist es in der französischen Hauptstadt Paris und in weiteren Städten zu Chaos gekommen. Das eigentlich als friedlich und harmonisch angelegte Festival am Samstag wurde von massiver Gewalt gegen die öffentliche Ordnung und gegen Frauen überschattet: Landesweit berichtet das französische Innenministerium von 145 Frauen, die Anzeige erstattet hatten, weil sie mit einer Spritze gestochen worden seien und mit unbekannter Flüssigkeit vergiftet wurden. 21 Fälle spielten sich allein in Paris ab, bei denen die Feierlichkeiten schnell in Gewalt eskaliert waren.
Wegen der Spike-Attacken habe die französische Polizei zwölf Tatverdächtige festgenommen, berichtete das Innenministerium weiter. Besonders makaber: In den sozialen Medien hatte es schon Tage vor dem Festival öffentliche Aufrufe gegeben, Frauen gezielt während der Fête de la Musique anzugreifen und mit Spritzen zu stechen, berichtete das Ministerium weiter. Gewalt gegen Frauen, oft explizit sexuelle Gewalt, wurde also zum Social-Media-Trend.
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Die sexuelle Gewalt war bei weitem nicht die einzige Gewalteskalation während des Musikfestivals: Nach Angaben des französischen Innenministeriums wurden am Wochenende 1.500 Besucher bei Auseinandersetzungen oder aus anderen Gründen am Samstag verletzt. Weiter spricht man von 14 Schwerverletzten – teilweise auch mit schweren Messerwunden. Weiterhin verzeichnete man 13 verletzte Einsatzkräfte der Polizei. Nach Angaben der Feuerwehr kam es zu 51 Fahrzeugbränden und 39 Bränden auf öffentlichen Straßen. In der Pariser Innenstadt plünderten Gruppen, oft mit migrantischem Hintergrund, mehrere Läden.
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Viele Täter, wie auch viele Opfer, sind dabei noch minderjährig. Die französische Zeitung Le Figaro zitierte aus einem detaillierten Bericht der Pariser Staatsanwaltschaft vom Sonntagmittag, dass die Behörden über Nacht 107 Fälle von Polizeigewahrsam, darunter 79 Erwachsene und 28 Minderjährige verzeichneten. „Bei den Straftaten handelt es sich vor allem um vorsätzliche Gewalttaten, insbesondere gegen eine Person in Amtsposition, Diebstahl, Besitz verbotener Waffen, vorsätzliche Sachbeschädigung und Straßenhandel“, erklärte die Staatsanwaltschaft dazu. Weiter sprach die Behörde von dutzenden sexuellen Übergriffen und Festnahmen wegen Messergewalt, ohne dabei konkrete Zahlen zu nennen. Mehrere französische Medien schreiben von sechs Messerattacken am Samstag. Le Figaro berichtete von einem schwerverletzten Minderjährigen, der mit dem Messer verletzt wurde: „Ein im November 2007 geborener Minderjähriger wurde mit einer Messerverletzung im Unterleib auf der öffentlichen Straße in der Rue Léon Giraud sitzend aufgefunden“, hieß es dort mit Berufung auf die Polizei.
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