Muss Göring-Eckardt ihren Posten verlassen? Uneinigkeit bei der Besetzung der Grünen-Spitzenpositionen

vor 2 Monaten

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Weil die Grünen als diverse Partei auftreten wollen, könnte es künftig Probleme bei der Personenstruktur geben. Die Partei bemüht sich darum, die Spitzenposten paritätisch zu vergeben und dabei auch die Herkunft der Funktionäre zu beachten – doch den Grünen fehlt das passende Spitzenpersonal.

Nach dem enttäuschenden Ergebnis von nur 11,6 Prozent bei der Bundestagswahl hatte zunächst Robert Habeck angekündigt, keine führende Rolle in der Partei einnehmen zu wollen. „Dieses Ergebnis entspricht nicht meinen Erwartungen“, so begründete der Vizekanzler seine Entscheidung.

Es verbleibt das Führungsduo der Grünen, Franziska Brantner und Felix Banaszak. Auch die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, soll weiterhin eine wichtige Rolle spielen – gemeinsam mit der jetzigen Außenministerin Annalena Baerbock. Für sie muss offenbar Britta Haßelmann, die aktuelle stellvertretende Fraktionsvorsitzende, ihren Posten räumen.

Dafür soll Haßelmann das Amt der Bundestagsvizepräsidentin übernehmen – dieses hatte bislang jedoch Katrin Göring-Eckardt inne. Und diese hat einen entscheidenden Vorteil: Sie kommt aus Ostdeutschland und trägt damit zur Diversitätsstrategie der Grünen bei, denn die anderen Spitzenpolitiker kommen allesamt aus westdeutschen Bundesländern.

Laut Bild würde innerhalb der Partei jetzt argumentiert werden, Haßelmann könne Göring-Eckardts Posten einnehmen, weil dafür ja Baerbock nachrückt, die zwar in Hannover geboren wurde, aber in Potsdam lebt und damit als Brandenburgerin in die Führungsrolle der Fraktion schlüpfen würde.

Aber selbst mit dieser etwas konstruierten Lösung würden die Spitzenpositionen plötzlich nur – mit Ausnahme von Banaszak – von weißen Frauen besetzt sein. Deshalb könnte offenbar ein alter Bekannter wieder ein wichtiges Amt bekleiden: Omid Nouripour. Neben Ricarda Lang war der im Iran geborene Grünen-Politiker von 2022 bis 2024 einer der beiden Bundesvorsitzenden der Grünen.

Lang und Nouripour wurden dann im November nach den katastrophalen Ergebnissen der Grünen bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg von Brantner und Banaszak abgelöst, die Partei damit auf Kurs für Habecks Wahlkampf gebracht. Jetzt könnte Nouripour die Quoten bei den Grünen ausgleichen.

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