
Die Linksjugend Main-Taunus-Kreis aus Hessen hat auf dem Kurznachrichtendienst Threads mit einem Post irritiert, der als Gewaltaufruf gegen Alice Weidel interpretiert werden kann: Ganz im Stile einer Todesanzeige postete der Account auf der zu Instagram gehörenden App ein Foto der AfD-Chefin in Schwarz-Weiß.
Überschrieben wurde das Bild mit dem vollen Namen von Weidel und ihrem Geburtsdatum – zusätzlich wurden die Emojis einer Kerze, eines schwarzen Herzens und einer Taube geteilt – für eine herkömmliche Traueranzeige in den sozialen Medien würde nur noch das Todesdatum fehlen.
Für die Fake-Todesanzeige erhielt der Account des Linksjugend-Verbandes, also der Jugendorganisation der Linkspartei, binnen eines Tages über 1.500 Likes – bis heute ist der Post online. Ein Nutzer kommentiert: „Schön wär’s“. Der Kommentar wird vom Account mit einem Herzen markiert. Ein Kommentar, in dem das Bild einer Guillotine mit „faschist*innen eine bühne bieten“ überschrieben ist, wird ebenfalls mit einem Herz gekennzeichnet.
Auf einen anderen Kommentar, in dem gefragt wird, ob Weidel tatsächlich tot sei, antwortet die Linksjugend: „Ich muss ihnen mit bedauern mitteilen, dass sie nicht tot ist.“ Auf anderen Kanälen verbreitet die Linksjugend Main-Taunus-Kreis unterdessen Behauptungen wie „Die DDR war das bessere Deutschland“ oder bezeichnet Friedrich Merz als „Arbeiterschlächter“.
Solche Beiträge zeigen, dass der hessische Landesverband der Linksjugend wohl nicht zu Unrecht vom dortigen Verfassungsschutz beobachtet wird: In den vergangenen Jahren tauchte die Organisation regelmäßig im Verfassungsschutzbericht für Hessen auf und fällt dort in die Kategorie der „linksextremen Organisationen“.
Immer wieder rufen Vertreter der Linkspartei oder ihrer Jugendorganisation zu Gewalt gegen andere Politiker auf oder relativieren diese: Zahlreiche Linken-Politiker solidarisierten sich zuletzt etwa mit der „Hammerbande“ und dessen Mitglied Maja T. In Budapest soll die Bande mutmaßliche Rechtsextremisten und andere mit Teleskopschlagstöcken schwer verletzt haben. Zuletzt bekam Maja T. dafür sogar Besuch vom ehemaligen Linken-Vorsitzenden Martin Schirdewan in der Budapester Haftanstalt.