Mutmaßlicher Drohneneinschlag auf polnischem Gebiet – Herkunft unklar

vor 25 Tagen

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In Ostpolen kam es in der vergangenen Nacht zu einem Absturz eines Flugobjektes. Ein noch nicht genau identifiziertes Objekt stürzte in der Nähe des Dorfes Osiny ab, welches rund 170 Kilometer südöstlich von Warschau und nordwestlich der Stadt Lublin liegt.

Die Explosion des Objektes, das in ein Maisfeld gestürzt war, zerstörte laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP Fenster in mehreren Häusern. Verletzt wurde niemand. Polizisten fanden anschließend verbrannte Metall- und Plastiktrümmer. Worum es sich bei dem Gegenstand genau handelte und woher er stammte, ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht vollständig geklärt.

„Es war gegen Mitternacht, als es einen schrecklichen Knall gab. Etwas explodierte, und das ganze Haus bebte“, berichtete ein Anwohner gegenüber dem polnischen Fernsehsender TVN24. Die Wucht der Explosion soll so stark gewesen sein, dass man sie in Ortschaften bis zu zehn Kilometer entfernt habe hören können.

Die polnische Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es sich um eine militärische Drohne handelt. Die Herkunft des Flugkörpers konnte allerdings noch nicht geklärt werden, sagte Staatsanwalt Grzegorz Trusiewicz laut eines Berichts der britischen Zeitung Guardian auf einer Pressekonferenz.  Es wird vermutet, dass die Drohne durch Sprengstoff beschädigt wurde.  „Um welche Art von Sprengstoff es sich handelte, können wir derzeit jedoch nicht sagen“, so Staatsanwalt Trusiewicz. PAP berichtete unter Berufung auf Quellen im polnischen Verteidigungsministerium, es handle sich bei der Drohne selbst um einen militärischen Täuschungsflugkörper ohne Sprengstoff.

Der Ort des Einschlages liegt relativ nahe an der Grenze zur Ukraine, ist jeweils rund 100 Kilometer von den Grenzen zur Ukraine sowie zu Weißrussland entfernt. Russland hatte in der Nacht zum 20. August Drohnenangriffe auf die Ukraine geflogen – allerdings fehlen konkrete Beweise, dass die in Osiny abgestürzte Drohne wirklich russisch war. Angriffe waren aus dem ukrainischen Oblast Sumy an der russischen Grenze sowie aus der Region Odessa im Südwesten gemeldet worden – weit weg von der polnischen Grenze.

Die Zeitung Rzeczpospolita berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, es habe sich bei dem Objekt um eine Shahed-Drohne vom Typ 131 oder 136 gehandelt. Auch das pro-ukrainische Nachrichtenportal United24Media griff diesen Verdacht auf und verwies auf die optische Ähnlichkeit zu einer russischen Drohne vom Modell „Gerbera“.

Diese chinesisch produzierte Drohne kann sowohl als Waffe mit einem Sprengkopf, aber auch als Täuschkörper verwendet werden – sie ähnelt den Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion, die Russland im großen Stil einsetzt. Dass es sich tatsächlich um eine solche Drohne handelt, ist nicht bestätigt.

Aktuell durchkämmen Militär und Polizei das Absturzgebiet, um nach weiteren Trümmerteilen zu suchen. Seit Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine 2022 kommt es immer wieder zu Einschlägen von Flugobjekten beider Seiten auf polnischem Gebiet.

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