
Nach einem brutalen Überfall auf einen Rentner durch einen Marokkaner kam es in der südspanischen Stadt Torre-Pacheco am Freitag zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gruppen von Spaniern und marokkanischen Einwanderern (Apollo News berichtete). Bis Sonntagabend nahmen die chaotischen Zustände kein Ende: Wütende Spanier sollen Nordafrikaner in den Straßen gejagt haben, marokkanische Jugendbanden taten es ihnen gleich. Es kam zu Sachbeschädigungen und Vandalismus.
Die spanische Zeitung El Mundo berichtet, dass es aus Polizeikreisen heißt, dass in „rechtsextremen“ Telegram-Gruppen auch am Samstag und Sonntag zur Jagd auf Marokkaner aufgerufen worden sei. Es kam zu Schlägereien und jagdähnlichen Szenen in der Stadt – von Spaniern gegenüber Migranten, aber auch von Nordafrikanern gegenüber Spaniern.
Offenbar haben sich beide Seiten organisiert: Ein spanischer YouTuber namens Rescueyou, der auf seinem YouTube-Account 226.000 Follower zählt, interviewte einen Marokkaner, der ihm zeigte, dass er Mitglied einer marokkanischen Instagram-Gruppe mit dem Namen „Go for the Spaniards“, zu Deutsch etwa „Jagd auf die Spanier“, ist.
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Nach jüngsten Angaben der Regierungsbeauftragten in der Region Murcia, Mariola Guevara, wurden in Torre-Pacheco sechs Personen – fünf Spanier und ein Marokkaner – wegen Aggression, Sachbeschädigung und Schlägereien verhaftet. Im Laufe des Sonntags haben die staatlichen Sicherheitskräfte dann noch fünf weitere Personen, alle spanischer Nationalität, festgenommen.
Laut der Zeitung El Mundo kam es am Samstag zudem zu einem gewalttätigen Angriff auf ein marokkanisches Kebab-Restaurant in Torre-Pacheco. Mehr als ein Dutzend mit Schlagstöcken bewaffnete, schwarz gekleidete und verhüllte Spanier sollen den Laden betreten und den Inhaber bedroht sowie den Laden verwüstet haben.
Am Samstag sollen die Aggressionen aber auch verstärkt von marokkanischer Seite ausgegangen sein: In den sozialen Medien kursieren unter anderem Videos von marokkanischen Jugendbanden, die mit Feuerwerkskörpern auf Wohnhäuser schießen. Erst am Sonntagabend konnte die Polizei mit verstärktem Einsatz die Akteure in Torre-Pacheco, einer Stadt, in der laut der lokalen Regierung fast ein Drittel der Bevölkerung ausländischer Herkunft ist, etwas zur Ruhe bringen.
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Auslöser der Ausschreitungen war der brutale Überfall auf den 86-jährigen Rentner Domingo. Er war bei seinem Morgenspaziergang grundlos attackiert worden: „Ich ging gegen 5:50 Uhr durch Torre-Pacheco, in der Nähe des Friedhofs und des Busbahnhofs, als ich drei Personen sah, möglicherweise Marokkaner. Einer von ihnen telefonierte, ein anderer tat nichts, und der dritte kam auf mich zu und begann, mich ohne triftigen Grund ins Gesicht zu schlagen“, erklärt Domingo bei der spanischen Zeitung La Verdad.