Nach Bericht über sexuellen Missbrauch im Freibad: Bürgermeister von Gelnhausen zieht Vorwurf der Irreführung zurück

vor etwa 9 Stunden

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Bildquelle: Apollo News

Vier Syrer sollen im Freibad von Gelnhausen acht Mädchen im Alter von elf bis sechzehn Jahren sexuell missbraucht haben. Kurz nach der Tat sagte der Bürgermeister des Ortes, Christian Litzinger, im Interview mit Welt: „Es ist natürlich immer bei hohen Temperaturen, ja, liegen auch die Gemüter manchmal blank.“ Dadurch erweckte er den Eindruck, er würde die Übergriffe mit der Hitze erklären.

Nachdem er wegen dieser Aussage hart kritisiert wurde und unter anderem in einer Petition sein Rücktritt gefordert wurde, ging er gegen die Zeitung vor und warf ihr irreführende Berichterstattung vor. Sein Zitat sei aus dem Kontext gerissen worden. Nun hat er seine Vorwürfe jedoch zurückgezogen, wie Welt berichtet.

„Die Welt hat weder falsch berichtet noch einen falschen Eindruck vermittelt, sondern journalistisch korrekt gearbeitet“, sagte er am Donnerstag. Er habe sich anders an das Interview erinnert. Nun kenne er jedoch „den vollständigen Inhalt“. Und weiter: „Für meinen öffentlichen Vorwurf der bewussten Falschberichterstattung möchte ich mich ausdrücklich bei der Redaktion entschuldigen.“

In einem mittlerweile gelöschten Facebook-Post hatte er über die Zeitung geschrieben, es sei nicht zu rechtfertigen, dass ein Medium „derart perfide die Ethik des Journalismus mit Füßen tritt“. In seiner Klarstellung, die er am Donnerstag auf Instagram veröffentlichte, schreibt er, dass er sich missverständlich ausgedrückt habe. „Es bleibt aber dabei, dass ich mit dem strittigen Satz ausschließlich die verbalen Ausfälle in der Vergangenheit gemeint habe und selbstverständlich nicht die aktuellen Vorfälle sexueller Übergriffe.“

Wer glaube, dass er mit dieser Aussage die sexuellen Übergriffe habe relativieren wollen, „dem möge versichert sein: Als Vater und Mensch bin ich noch immer entsetzt über das, was in unserem Schwimmbad geschehen ist.“ Es gehe nun darum, den Fall aufzuklären und die Opfer zu unterstützen anstatt weiter über seine Person zu diskutieren. Auch die Rechtsanwaltskanzlei Höcker, die den Bürgermeister vertreten hat, bestätigt, dass man die Aussagen von Litzinger so verstehen kann, dass sie sich auf die aktuellen Missbrauchsvorfälle bezogen haben. Das berichtet Welt.

Mindestens einer der vier Syrer, die die Mädchen missbraucht haben sollen, war bereits vorher wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung angeklagt worden. Das teilte der hessische Innenminister Roman Poseck in einer Sitzung des Innenausschusses in Hessen mit. Die Anklage wurde im April erhoben, der Missbrauch im Freibad geschah am 22. Juni.

Die drei anderen Syrer seien durch Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz bei ihrer Einreise aufgefallen. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich illegal eingereist sind. Zwei der Männer haben einen subsidiären Schutzstatus, bei den anderen zwei ist das Asylverfahren noch nicht abgeschlossen. Sie sind zwischen 18 und 28 Jahre alt. Zum Tatzeitpunkt war keiner der Verdächtigen ausreisepflichtig. (Apollo News berichtete).

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