Am Freitag widmete Jan Böhmermann seine Sendung ZDF Magazin Royale dem Nachrichtenmagazin Nius. Dabei hatte sich der öffentlich-rechtlich finanzierte Komiker vor allem auf eine junge Journalistin eingeschossen, die für Nius und den österreichischen Medienpartner Exxpress arbeitet. Böhmermann nannte vor Millionen Zuschauern ihren Klarnamen, zeigte Fotos und Videos von ihr und präsentierte auch das Instagram-Profil samt Nutzernamen.
Nun berichtet Nius über Morddrohungen gegen die junge Journalistin. „Dich kriegen wir auch noch“, zitiert das Nachrichtenmagazin eine der Nachrichten, die die Frau auf Instagram erhalten habe – gefolgt von vier Messer-Emojis. Nius schreibt von „zahlreichen Nachrichten mit teils heftigen Beleidigungen bis hin zu Morddrohungen“, die die Frau über die Direktnachrichtenfunktion auf der sozialen Plattform erhalten habe.
Böhmermann hatte der Frau aufgrund ihrer Teilnahme an einigen wenigen Veranstaltungen der Identitären Bewegung und der Jungen Alternative Rechtsextremismus vorgeworfen. Nius würde dementsprechend mit „Rechtsextremist*innen“ kuscheln, so der Vorwurf. Böhmermann ging in seiner Sendung intensiv auf die junge Journalistin ein, zeigte Videos und Fotos und machte sie namentlich kenntlich.
Konfrontiert mit den Morddrohungen verwies das ZDF lediglich darauf, dass die Frau Bilder und Informationen selbst öffentlich gemacht habe. Nius zitiert die Pressestelle: „Da sie sich mit ihrer Arbeit in die Öffentlichkeit begibt, darf diese auch Gegenstand von Berichterstattung sein.“
