
73 Prozent der Befragten einer Umfrage der Forschungsgemeinschaft Wahlen fühlen sich von Merz und der CDU getäuscht. Nur ein Viertel fühlt sich nicht getäuscht. Die Umfrage wurde vom ZDF-Politbarometer veröffentlicht. Interessant wäre zu erfahren, wie viele von den 25 Prozent wussten, was die CDU und Merz vor der Wahl versprochen hatten. Aber wie so oft bei Umfragen bleiben die interessanten Fragen ungestellt.
In Deutschland gibt es deshalb bundesweit Demonstrationen unter dem Motto „Deutschland steht auf“. Die Mainstream-Medien haben darauf in der üblichen Manier reagiert: erst totschweigen, und wenn das nichts hilft, diffamieren.
Der Deutschlandfunk berichtet von 1.500 Teilnehmern in Dresden und Stuttgart. In Berlin-Friedrichshain 850 und Hannover, Frankfurt, Nürnberg oder München mehrere hundert. Voller Stolz meldet der Deutschlandfunk: Vielerorts wurde für Gegenproteste mobilisiert. Sie fielen teilweise kleiner aus wie in Dresden mit 120 Menschen, teilweise auch größer wie in Stuttgart mit 2.500. In Berlin führten die Aktionen zum Abbruch eines geplanten Protestmarschs der Rechten. Die Berliner Polizei war mit 1.500 Kräften im Einsatz.
Auch ddorf-aktuell.de berichtet politisch korrekt: „Doch bei näheren Hinsehen ließen die Demonstrierenden eher die Bilder aufleben, die man von den Impfgegnern und Querdenkern während der Coronazeit erlebt hatte. Viele der Teilnehmenden waren auch damals aktiv und einige Schilder hatte man scheinbar für die aktuelle Demo reaktiviert. Das Format des Autokorso war unter Querdenkern beliebt und wurde von den Demonstrierenden aufgefrischt. Die lauten Parolen „wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“ deuteten auf den eigentlichen Zweck der Demo hin, die sich auf die Fahnen schrieb angeblich gegen Spaltung zu sein. Doch Forderungen nach flächendeckenden Grenzkontrollen, Schutz der Bevölkerung, keine Taurusauslieferung, keine weiteren Milliarden für die Ukraine sowie Wahrung der Meinungsfreiheit zeigten die eigentliche Intention.“
Da die Fronten nicht mehr klar definierbar sind, haben es politisch korrekte Medien, hier ein Beispiel des Hessischen Rundfunks, noch schwer, alles richtig „einzuordnen“. Rechte und Linke gegen die Nato, die Antifa demonstriert gegen beide Gruppen, also für die Nato und dann auch noch gegen „gewalttätige“ Querdenker. Da hat es die Korrektheit nicht so leicht.
Wie kenntnisfrei und durcheinander Begriffe und Namen mittlerweile verwendet werden, zeigt einmal mehr beispielhaft Friedrich Merz. Er spricht vom „Großen Sprung nach vorn“ und davon, die Parteien der Mittel „bündeln“ zu wollen.
Im „Großen Sprung nach vorn“ der chinesischen Kulturrevolution Maos wurden 30 Millionen Menschen umgebracht. Die ARD, 2012 noch uneingeordnet, berichtet damals: „Im Zentrum … steht der so genannte ‚Große Sprung nach vorn‘, ausgerufen von Mao 1958. Hunderte Millionen Bauern wurde damals in Kollektive gezwungen, mussten fortan in Gemeinschaftsküchen essen. Gleichzeitig trieb die Regierung große Industrieprojekte voran mit Bauern als Arbeitern. Der ‚Große Sprung‘ endete in einer Katastrophe. Mehr als 30 Millionen Menschen verhungerten, wurden gefoltert, totgeschlagen.“
Noch interessanter ist Merzens Verwendung des Begriffs des „Bündelns“ der politischen Mitte. Wer etwas bündelt, erhält ein Bündel. Bündel, auf lateinisch fascis, war das Symbol der Strafgewalt der Liktoren. Die Encyclopedia Britannica schreibt:
„Die Fasces wurden von den Liktoren oder deren Dienern getragen. Es war ein Axtkopf, der aus einem etwa 1,5 Meter langen Bündel von Ulmen- oder Birkenruten herausragte, die mit einem roten Riemen zusammengebunden waren. Die Fasces symbolisierten die Strafgewalt der Liktoren. Innerhalb Roms wurde die Axt abgenommen (es sei denn, es handelte sich um einen Diktator oder einen Feldherrn, der einen Triumph feierte), um das Recht eines römischen Bürgers anzuerkennen, gegen die Entscheidung eines Richters Berufung einzulegen.
Die Entdeckung einer Miniaturausgabe von Faszien in einem etruskischen Grab aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. in Vetulonia bestätigt die traditionelle Ansicht, dass die Römer die Faszien von den Etruskern übernommen hatten. Die römischen Kaiser, beginnend mit Augustus im Jahr 19 v. Chr., hatten 12 Fasces, aber nach Domitian (81-96 n. Chr.) hatten sie 24. Diktatoren 24, Konsuln 12, Prätoren 6, Legaten 5, Priester 1. Das Senken der Fasces war eine Form des Grußes an einen höheren Beamten.
Die Faschistische Partei Italiens von Benito Mussolini wurde nach den Fasces benannt, die die Mitglieder 1919 als ihr Emblem annahmen.“
Was also will uns Friedrich Merz sagen, wenn er von „Bündeln“ spricht?