
Porsche hat im zweiten Quartal einen deutlichen Rückgang beim operativen Ergebnis hinnehmen müssen. Im Fahrzeuggeschäft sank der operative Gewinn auf 154 Millionen Euro – nach rund 1,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Rückgang von knapp 91 Prozent. Der Umsatz der Marke fiel um 12,9 Prozent auf rund 8,3 Milliarden Euro.
Hauptursache für die schwächere Entwicklung ist laut Konzern die Situation auf dem chinesischen Markt. Porsche verzeichnete dort zuletzt einen deutlichen Rückgang bei den Auslieferungen. Zusätzlich belasten hohe Umbaukosten sowie US-Einfuhrzölle das Ergebnis.
Als Reaktion kündigte Vorstandschef Oliver Blume eine strategische Neuausrichtung an. „Der Verbrenner wird bis weit in die 30er-Jahre hinein eine starke Rolle spielen“, sagte Blume laut WELT in einer Telefonkonferenz. Der Porsche-Chef kündigte an, wieder deutlich in die Entwicklung von Verbrennermodellen zu investieren. Auch die Hybridtechnologie soll weitergeführt werden.
Mit dem heutigen Wissen hätte man sich „vielleicht noch flexibler aufgestellt zwischen Verbrennern, Hybrid und reinen Elektroantrieben“, sagte er. Zwar liegt der Anteil von E-Autos derzeit über den Erwartungen, doch: „Der Kuchen ist halt deutlich kleiner.“ Konkret sollen bestehende Modelle wie der Cayenne und der 911er weiterhin als Verbrenner- oder Hybridvarianten weiterentwickelt werden. Auch Investitionen in synthetische Kraftstoffe sind geplant. Zugleich betonte Blume: „Elektromobilität passt perfekt zu Porsche – auch auf der Rennstrecke.“
Die wirtschaftlichen Folgen der Umstellung sind erheblich. Im ersten Halbjahr entstanden laut Unternehmen Sanierungskosten von rund 200 Millionen Euro, im Gesamtjahr 2025 rechnet Porsche mit 1,3 Milliarden Euro. Bis 2029 sollen rund 1.900 Stellen am Standort Stuttgart abgebaut werden. Weitere Sparmaßnahmen sind laut Porsche in Planung. Blume kündigte an, seine Doppelfunktion als Chef von VW und Porsche vorerst beizubehalten – solange, bis die Restrukturierung bei Porsche umgesetzt sei. Einen Zeitpunkt für einen Wechsel nannte er nicht.