
Nach der Hitze-Panikmache verkünden die bayerischen Grünen nun, dass der Klimawandel auch am schlechten Wetter schuld sei: „Der Grund, warum es im Moment so viel regnet, hat natürlich auch mit dem Klimawandel zu tun“, so die bayerische Grünen-Vorsitzende Katharina Schulze in einem Instagram-Video. Daher brauche es „konkrete Maßnahmen“. Hintergrund des verregneten Sommers sei laut Schulze, dass es „immer heißer“ werde. Dadurch würde „mehr Wasser“ verdampfen und „deswegen regnet es mehr in kürzerer Zeit“, führt sie aus.
Laut dem Deutschen Wetterdienst hat es im Juli in Deutschland im Durchschnitt 114 Liter pro Quadratmeter geregnet, was im Vergleich zu der Referenzperiode 1961 bis 1990, wo 78 Liter pro Quadratmeter fielen, eine Steigerung um 47 Prozent bedeutet. Im ersten Halbjahr 2025 fielen insgesamt allerdings nur 260 Liter pro Quadratmeter und damit 120 Liter weniger als in der Vergleichsperiode 1961 bis 1990. Die durchschnittliche Temperatur lag mit 18,4 Grad Celsius zwar 1,5 Grad höher als in der Vergleichsperiode 1961 bis 1990, zur Vergleichsperiode 1991 bis 2020 jedoch nur um marginale 0,1 Grad Celsius höher.
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Obwohl die Zahlen keine Dramatik zeigen, fordert Schulze mehr Maßnahmen „gegen die Hitze und zum anderen gegen das viele Wasser“. Als Maßnahmen gegen eine „Hitzewelle“ schlägt sie „mehr Klimaanlagen“ vor. Diese brauche es vor allem in „Altenheimen, in Krankenhäusern, in Schulen und in Kitas“. Eigentlich waren Klimaanlagen bei den Grünen wegen ihres hohen Energieverbrauchs und der eingesetzten Kältemittel umstritten, doch mittlerweile fordern sie ganz offen den Einsatz von Klimaanlagen.
Denn keiner könne „bei 35 Grad einen klugen Gedanken für eine Schulaufgabe fassen“ und für ältere Menschen sei es „auch nicht gesund“, in einer solchen Hitze zu sitzen, begründet Katharina Schulze den Einsatz von den einst gehassten Klimaanlagen. Doch Klimaanlagen seien nicht „die alleinige Lösung“. Man müsse „viel früher ansetzen und bei der Planung darüber nachdenken“, wie man „zum Beispiel Gebäude abkühlen“ könne.
Dies würde zum Beispiel durch „Begrünung an der Fassade und an den Dächern, Flächen entsiegeln und pflanzen, pflanzen, pflanzen“ funktionieren, so Schulze weiter. Es brauche mehr „Bäume in den Städten und in den Gemeinden“. Das Regenwasser müsse man „gut speichern und dann gezielt einsetzen“.
Bevor der Sommer wortwörtlich ins Wasser fiel, kamen von den Grünen noch andere Töne. „Diese Tage zeigen mit voller Wucht, was der Klimawandel bedeutet: brütende Hitze, überhitzte Städte, gefährdete Gesundheit“, warnte Katharina Schulze erst Anfang Juli. Damals hatte die bayerische grüne Landtagsfraktion mehrere Anträge zum Hitzeschutz, darunter den Dringlichkeitsantrag „Sonnenschutz und Kühlung – Hitzeschutzmaßnahmen in sozialen und öffentlichen Einrichtungen jetzt!“, die parlamentarisch behandelt wurden. Kurze Zeit später fielen die Temperaturen und eine Menge Regen, doch auch hieran ist nach Überzeugung der Grünen der Klimawandel schuld.