
Nach der Kritik an einem Flyer zum Bürgergeld auf Arabisch ist die Bundesagentur für Arbeit am Montag zurückgerudert. „Es ist geplant, die ‚Kurzinformation zum Bürgergeld‘ perspektivisch nur noch in deutscher Sprache und in Leichter Sprache anzubieten“, erklärte eine Sprecherin der Arbeitsagentur gegenüber der Bild-Zeitung.
Die verkürzte Informationsbroschüre war im Zuge gestiegener Flüchtlingszuwanderung entstanden. Laut der Sprecherin habe eine höhere Nachfrage nach übersetzten Versionen des Merkblatts bestanden. Das derzeit zweiseitige Dokument erläutert unter anderem, wer Anspruch auf Bürgergeld hat und welche Kosten übernommen werden.
Nach Angaben der Bild ist das Merkblatt derzeit in mehreren Fremdsprachen verfügbar, darunter Arabisch, Bulgarisch, Englisch, Französisch, Farsi, Rumänisch, Russisch, Ukrainisch und Türkisch. Die Pläne der Bundesagentur folgen auf Kritik aus unterschiedlichen Richtungen. AfD-Sozialpolitiker René Springer hatte die arabischsprachige Fassung als „offene Einladung zum Sozialtourismus“ bezeichnet.
Auch Focus-Kolumnist Jan Fleischhauer kritisierte in einem Beitrag die englischsprachige Internetseite der Bundesagentur mit dem Titel „Citizen’s benefit (Bürgergeld) for People from Abroad“. Er schrieb: „Ich weiß nicht, ob es viele Länder gibt, die so stolz ihr Sozialsystem bewerben. Aber ich bezweifle, dass man in den Vereinigten Staaten oder in Kanada Einwanderern in den leuchtendsten Farben die Vorzüge des Wohlfahrtsstaats ausmalt.“
Die englischsprachige Online-Information zum Bürgergeld soll laut Bild jedoch bestehen bleiben. Die Sprecherin der Bundesagentur betonte: „Die Bundesagentur für Arbeit hat grundsätzlich eine Informationspflicht gegenüber Leistungsempfängern. Sie möchte aber auch Personen frühzeitig Informationen zur Verfügung stellen, die es potenziell bald werden.“