
Nach der mutmaßlich linksextremen Brandanschlagsserie auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn ermitteln jetzt der Staatsschutz und der Verfassungsschutz. Ersten Ermittlungen zufolge liegt in allen drei Fällen mutmaßliche Brandstiftung vor. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul sprach gegenüber der Rheinischen Post von einem linksextremen Sabotageakt auf die Bahninfrastruktur. Mehr als 10.000 Bahnpassagiere waren von den Folgen der Sabotageakte (zwei in Nordrhein-Westfalen, einer in Sachsen-Anhalt) betroffen.
Die Polizei geht nach eigenen Angaben ebenfalls von einem Sabotageakt aus, berichtet die Tagesschau. Es besteht demnach der Verdacht, dass Linksextremisten hinter den Anschlägen stehen. Auf der linksextremen Plattform „Indymedia“ liegt ein Bekennerschreiben des „Kommando Angry Birds“ zu den Taten vor – die Echtheit der Aussagen ist unbestätigt.
Zuvor war es innerhalb von zwei Tagen zu drei Brandanschlägen auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn gekommen: Nachdem es am Donnerstag zwei Brandanschläge auf der Nord-Süd-Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf gegeben hatte, erfolgte die dritte Tat in Sachsen-Anhalt. In der Nähe von Webau, einem Ortsteil der Stadt Hohenmölsen, gab es einen Kabelbrand an einer Bahnstrecke. „Ersten Ermittlungen zufolge liegt auch diesem Kabelbrand eine Brandstiftung zugrunde“, teilte die Deutsche Bahn mit. Bei der Strecke handelt es sich um eine Güterverkehrsstrecke für Kohletransporte. Am Donnerstag war der erste Anschlag auf der Nord-Süd-Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf verübt worden. Dort wurde ein Kabelschacht in Brand gesetzt. Am Freitag wurde bei der Begehung der Fahrstrecke in einer Entfernung von 1,8 Kilometern ein zweiter Brandschaden gefunden, wie die Rheinische Post berichtete.
In dem linksextremen Bekennerschreiben heißt es zur Begründung der angeblichen Tat, dass man die Bedeutung des Bahnverkehrs für die Wirtschaft kenne und deswegen sabotieren wollte. „Angry Birds“ ist dabei keine feste Aktivistengruppe, sondern eine Art Kampagne, an der sich immer wieder andere Saboteure für gezielte Aktionen zusammenschließen. Das erschwere die Ermittlungen, hieß es von Innenminister Reul. „Angry Birds“ hatte schon mehrmals solche Sabotageakte an der Infrastruktur verübt.
„So, wie unsere Behörden diesen Sabotageakt gerade lesen und verstehen, waren das Linksextremisten, die versuchen, uns in eine vorindustrielle Zeit zurückzubomben“, so Reul zur Rheinischen Post.