Nach Waffen-Eklat: Grüne möchten sich nicht zu Nietzards Aussagen äußern

vor etwa 2 Monaten

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Die Ära Jette Nietzard wird im Oktober ein Ende finden – und bei den Grünen herrscht absolute Funkstille. Weder die Parteiführung noch namhafte und einflussreiche Spitzenpolitiker möchten in der Causa um die polarisierende Bundessprecherin der Grünen Jugend zu Wort kommen. Anfragen zu Nietzards Gedankenspiel dazu ob man bei einer möglichen AfD-Regierung in den kommenden Jahren „zu den Waffen greifen“ müsse, blieben seitens der Bundespartei sowie der Bundestagsfraktion unbeantwortet.

Dabei hatten Nietzards Ausführungen über den Kampf gegen die AfD, die sie in einem von dem RBB-Sender radioeins und der Wochenzeitung Der Freitag produzierten Podcast geäußert hatte, offenbar unmittelbar Folgen: Nachdem die am 21. Juli ausgestrahlte Sendung am Montagabend medial aufgegriffen worden war, teilte Nietzard am Dienstagmorgen mit, sie werde nicht erneut für den Vorsitz der Grünen Jugend kandidieren (mehr dazu hier).

Ob es aus dem Bundesverband eine dahingehende Empfehlung an die Nachwuchs-Grüne gab, blieb seitens der Grünen gegenüber Apollo News unbeantwortet. Die Bundestagsfraktion als auch die Parteiführung antworteten nicht auf dahingehende Anfragen. Apollo News hatte auch in Erfahrung bringen wollen, ob die Parteiführung Nietzards Auftreten bei radioeins als Rücktrittsgrund für den Posten der Grünen Jugend-Chefin wertete, schließlich bleibt sie zunächst weiter im Amt.

Auch die Frage, ob die Partei hinter den Aussagen ihrer Nachwuchs-Vorsitzenden stehe, blieb unbeantwortet. Überdies hatten sich seit Bekanntwerden von Nietzards Rückzug auch andere Vertreter der Partei weder befürwortend noch ablehnend über die Geschehnisse geäußert. Dabei hatte die Grünjugend-Chefin seit ihrem Antreten im Oktober 2024 bereits mehrfach für Debatten in der Partei gesorgt.

Immer wieder stieß sie auf Widerworte im bürgerlichen Lager. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und dessen Nachfolge-Kandidat Cem Özdemir hatten längst den Parteiaustritt der Bundessprecherin der Grünen Jugend gefordert, weil sie mit einem polizeifeindlichen Pullover im Bundestag aufgetreten war (mehr dazu hier).

Und sogar von Renate Künast erhielt Nietzard bereits einmal eine Standpauke auf X. Nach der Bundestagswahl im Februar, bei der die FDP den Wiedereinzug in den Bundestag verpasst hatte, hatte sich Nietzard indirekt über Christian Lindner lustig gemacht. „Ich freue mich, dass der Mann von Franca Lehfeldt jetzt kürzertritt, um ihr Karriere und Kind zu ermöglichen“, schrieb sie. „Jette, das ist unsouverän und macht Dich sehr klein“, antwortete Künast.

Die ehemalige Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hatte Nietzard wiederum stets verteidigt. Aber auch von ihrer Seite kam nach dem Gedankenspiel und der daraufhin folgenden Ankündigung Nietzards, nicht erneut als Chefin der Grünen Jugend antreten zu wollen, bislang nichts. Lediglich Nietzards Co-Vorsitzender, Jakob Blasel, äußerte sich im Laufe des Tages zu Wort und machte, ähnlich wie Nietzard, „rechte Schmutzkampagnen“ für ihren Rückzug mitverantwortlich (Apollo News berichtete).

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel