
Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, hat Bundeskanzler Friedrich Merz aufgefordert, am diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Köln teilzunehmen. Hintergrund der Einladung war Merz‘ „Zirkus“-Aussage.
Dröge kritisierte Merz für dessen Formulierungen. Im ARD hatte dieser die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner verteidigt, am CSD-Tag keine Regenbogenflagge auf dem Reichstagsgebäude zu hissen. Das Parlament sei kein „Zirkuszelt“, auf dem beliebig Fahnen gehisst werden könnten, so Merz in der Sendung.
Dröge bezeichnete diese Formulierung als „absolut respektlos gegenüber dem Kampf von queeren Menschen für ihre Rechte“. Sie betonte, es sei wichtig, dass sich der Bundeskanzler klar zu Vielfalt und Gleichberechtigung bekenne. „Ich lade Friedrich Merz ein, am Kölner CSD teilzunehmen“, sagte die aus Köln stammende Politikerin dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Eine Teilnahme könne Merz die Gelegenheit bieten, „den schlechten Eindruck zu korrigieren, den er bei queeren Menschen hinterlassen“ habe. Deutschland brauche einen Kanzler, „der sich hinter queere Menschen und ihre Rechte stellt“, so Dröge weiter.
Unterstützung erhielt sie dabei vom Grünen-Bundesvorsitzenden Felix Banaszak. Dieser verwies auf die Bedeutung der Regenbogenflagge, die „kein Accessoire, sondern ein Symbol für Vielfalt und Menschenrechte“ sei. Mit Blick auf abgesagte oder bedrohte Veranstaltungen erklärte er: „Es sei beschämend, wenn CSDs aus Sicherheitsgründen abgesagt werden müssen. Wir dürfen es nicht akzeptieren, wenn die Teilnahme an einem CSD mancherorts zur Mutprobe wird.“