„Nazi-Fund bei Hausdurchsuchung“: ZDF irritiert mit Falschnachrichten über „Schwachkopf“-Razzia

vor 12 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Erneut wird gegen Stefan Niehoff ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat nun in insgesamt sechs Fällen einen Strafbefehl gegen den Rentner erwirkt. Bekanntheit hatte Niehoff erlangt, nachdem die Polizei sein Haus infolge eines Strafantrags von Robert Habecks durchsuchte. Niehoff hatte zuvor auf X (ehemals Twitter) ein Meme geteilt, in dem der Bundeswirtschaftsminister als „Schwachkopf“ bezeichnet wurde.

Jetzt fällt das öffentlich-rechtlich finanzierte ZDF durch eklatante Falschberichterstattung in der Sache auf. So titelten die ZDF-heute-Nachrichten am Mittwoch über den Strafbefehl gegen Niehoff: „Volksverhetzung: Mann nach X-Post verurteilt“. Bereits das stimmt nicht: Der Strafbefehl wurde zwar durch einen Richter unterzeichnet, ist jedoch keine Verurteilung durch ein Gericht.

Doch bereits diese Schlagzeile des Artikels hatte das ZDF angepasst. Anfangs stand dort noch „Nazi-Fund bei Hausdurchsuchung“. Diese offensichtliche Falschnachricht – bei der Hausdurchsuchung wurden keine Gegenstände oder Ähnliches gefunden, die mit den Nazis in Zusammenhang standen – wurde durch das ZDF mittlerweile immerhin korrigiert: In einer Klarstellung merkt die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt an, dass die Überschrift im Nachhinein „präzisiert“ worden sei.

Sowohl der Beschuldigte als auch sein Anwalt, der Rechtsanwalt Marcus Pretzell, haben gegenüber Apollo News bereits angekündigt, Einspruch gegen den Strafbefehl einzulegen: Erst dann kommt es zu einem Gerichtsverfahren, an dessen Ende der Rentner verurteilt werden könnte. Angesichts dessen stimmt auch die Behauptung des ZDF, dass Niehoff nun „eine Geldstrafe“ erwarte, nicht.

Im Artikel werden weiterhin die Vorwürfe, die gegen Niehoff erhoben wurden, aus dem Kontext gerissen wiedergegeben. So hatte Niehoff auf ein Bild aus einem Supermarkt reagiert, in welchem vom Hamburger Bündnis gegen Rechts dazu aufgerufen wird, die Produkte der Molkerei Weihenstephan, der Lebensmittelkette Müller und Hofmann zu boykottieren, da diese die AfD unterstützen würden.

"Nazi-Fund bei Hausdurchsuchung" titeln ZDF-Qualitätsjournalisten.

Was das bedeuten soll, steht im Artikel nicht.

Die Autoren geben sich auch 0 Mühe, den Sachverhalt ordentlich darzustellen. Wer den Fall nicht via X kennt, muss 1 falschen Eindruck kriegen. pic.twitter.com/ZsGNRdIivn

— Lutz Olaf (@LutzOlaf) April 16, 2025

Als Reaktion hatte Niehoff ein Bild geteilt, auf dem ein SS- oder SA-Mann mit dem Plakat und der Aufschrift „Deutsche kauft nicht bei Juden“ zu sehen ist. Das Bild wurde mit „Wahre Demokraten! Hatten wir alles schon mal!“ kommentiert. Ganz offensichtlich unterstützte Niehoff damit nicht NS-Taktiken, sondern verglich den Boykottaufruf negativ mit solchen. Doch diesen Kontext lässt das ZDF in seiner Berichterstattung vollständig weg. Auch bleibt unerwähnt, dass in dieser Sache die Ermittlungen mittlerweile eingestellt wurden.

Bereits im November, als die „Schwachkopf“-Affäre aufkam, wurden das ZDF und andere ÖRR-Sender für eine verspätete Berichterstattung über den Fall kritisiert. Erst Tage nach Bekanntwerden der Hausdurchsuchung wurde es von den Öffentlich-Rechtlichen in der Berichterstattung thematisiert.

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