
Das Bundesgesundheitsministerium sieht Nachholbedarf bei der stärkeren Berücksichtigung frauenspezifischer Gesundheitsbedürfnisse. Anlässlich des Aktionstags für Frauengesundheit erinnerte das Ministerium auf der Plattform X an ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag. Dieser sehe „geschlechtssensible medizinische Vorsorge, Behandlung sowie Forschung vor.“
Im genauen Wortlaut heißt es im Regierungsvertrag von CDU, CSU und SPD: „Medizinische Vorsorge, Behandlung und Forschung gestalten wir geschlechts- und diversitätssensibel (inklusive queere Menschen) aus und berücksichtigen dabei die speziellen Bedürfnisse in jedem Lebensabschnitt aller Geschlechter, zum Beispiel Geburt und Wechseljahre, sowie spezifische Krankheitsbilder wie Endometriose, Brust- und Prostatakrebs.“
Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erklärte dazu: „Viel zu lange wurde Medizin vor allem von Männern für Männer gemacht – das muss sich ändern.“ Fehlendes Wissen über geschlechtsspezifische Unterschiede könne, so Warken, zu schlechteren Behandlungsergebnissen oder „früheren Todesfällen“ führen – und sei daher nicht akzeptabel.
Der Koalitionsvertrag nennt unter anderem Long Covid, ME/CFS und das sogenannte PostVac-Syndrom als Bereiche künftiger Forschung.