
Eine aktuelle INSA-Umfrage zur Personalie Frauke Brosius-Gersdorf zeigt, wie stark die öffentliche Meinung vom individuellen Medienkonsum abhängt. Die Debatte über ihre mögliche Berufung zur Bundesverfassungsrichterin wurde von 55 Prozent der Befragten verfolgt. Unter den Zuschauern öffentlich-rechtlicher Sender waren 65 Prozent an der Debatte interessiert, bei Nutzern nicht öffentlich-rechtlicher waren es sogar 70 Prozent.
Besonders deutlich unterscheiden sich die Einschätzungen zur Eignung Brosius-Gersdorfs je nach Medienkonsum. Unter den Nutzern öffentlich-rechtlicher Medien befürworten 53 Prozent ihre Wahl, nur 29 Prozent lehnen sie ab. Genau umgekehrt fällt das Urteil bei den Konsumenten anderweitiger Medien aus: Dort halten 53 Prozent die Wahl für falsch, lediglich 32 Prozent für richtig. Damit verläuft die Hauptbruchlinie entlang verschiedener Medienwelten.
Auch parteipolitisch zeigt sich ein klares Bild: Die höchsten Zustimmungswerte findet Brosius-Gersdorf bei den Anhängern der Grünen (77 Prozent), gefolgt von der Linkspartei (68 Prozent) und der SPD (68 Prozent). Bei Wählern von CDU/CSU liegt die Zustimmung bei 40 Prozent, die Ablehnung bei 38 Prozent. Besonders kritisch sind AfD-Wähler, von denen 74 Prozent die Kandidatur ablehnen. Auch BSW- und FDP-Anhänger stehen Brosius-Gersdorf mehrheitlich ablehnend gegenüber.
Insgesamt halten 46 Prozent derjenigen, die die Debatte verfolgt haben, die Wahl von Brosius-Gersdorf für (eher) richtig. 36 Prozent lehnen sie ab, 13 Prozent ist sie egal, 5 Prozent sind unentschieden.
Die Umfrage wurde vom 18. bis 21. Juli 2025 online durchgeführt.
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