
Im Zerren um ein mögliches Ende des Krieges in der Ukraine sind ukrainische Vertreter sowie eine Delegation der USA in Saudi-Arabien zusammengekommen.
In der Küstenstadt Dschidda erörterten die Delegierten Wege, wie der Frieden wiederhergestellt werden kann. Inzwischen wurden erste Eindrücke geschildert. So wertete der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak den Beginn der Beratungen über eine Teil-Waffenruhe in der Ukraine als sehr konstruktiv. Entsprechend äußerte er sich bei Telegram, wie die Nachrichtenagentur APA berichtet.
Nach Saudi-Arabien gereist sind auf ukrainischer Seite Präsident Wolodymyr Selenskyj, sein Kanzleichef Andrij Jermak, Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Eine Teilnahme an den Gesprächen schloss Selenskyj bereits am Montag aus. Laut US-Außenminister Marco Rubio wäre jedoch ein informelles Treffen im Anschluss an die Gespräche möglich. Die Delegation der USA umfasst Marco Rubio, Mike Waltz, den Nationalen Sicherheitsberater der USA, sowie Steve Witkoff, den Sonderbeauftragten für den Nahen Osten. Auch der saudi-arabische Außenminister nahm an den Gesprächen teil.
Rubio hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass die Ukraine im Rahmen einer Vereinbarung zur Beendigung des Krieges Zugeständnisse machen müsse. Entsprechend äußerte er sich laut New York Times auf dem Flug nach Saudi-Arabien. Die Zugeständnisse beziehen sich demnach auf Land, das Russland seit dem Jahr 2014 eingenommen habe. Ziel der Ukraine ist es, die begrenzte Waffenruhe im Schwarzen Meer durchzusetzen. Auch zur Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA sei die ukrainische Seite bereit, hieß es.
Zugleich geht es dem Land darum, sich nach dem Eklat im Weißen Haus, wieder an die USA anzunähern. Bei dem Treffen hatten sich beide Seiten heftige Vorwürfe gemacht. Das Treffen wurde daraufhin abgebrochen, in der Folge stoppten die USA die Militärhilfe für die Ukraine.
Im Vorfeld des Treffens hatte es massive ukrainische Drohnenangriffe auf Moskau und Umgebung gegeben. Nach russischen Angaben sind dabei in der Nacht auf Dienstag mindestens 3 Menschen getötet worden. Der Kreml verurteilte daraufhin den Drohnenangriff scharf. Präsident Wladimir Putin sei über die Attacke informiert worden, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow. Er warf der Ukraine vor, bewusst zivile Objekte zu beschießen.
In Sapronowo ist eine abgeschossene Drohne auf ein Wohnhaus gestürzt.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriff. Dabei greift das Land auch immer wieder Ziele in Russland an.
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