
Einer der größten Immobilienkonzerne Deutschlands kündigt deutliche Mietsteigerungen für nächstes Jahr an: „Wir gehen davon aus, dass das Plus oberhalb der vier Prozent liegt“, sagt Lars von Lackum, Vorstandschef des Immobilienkonzerns LEG, dem Handelsblatt.
Damit steigen die Mieten bei LEG 2025 noch stärker, als sie es ohnehin schon tun. In diesem Jahr hatte das Düsseldorfer Unternehmen, das mehr als 166.000 Wohnungen im Bestand hat, die Mieten im Schnitt um 3,8 bis vier Prozent erhöht. Auch der größte Immobilienkonzern Vonovia deutet Mieterhöhungen für nächstes Jahr an. Die Zahlen beweisen: Die Wohnungspolitik der Ampel, die sich für sinkende Mieten eingesetzt hatte, ist gescheitert.
NIUS dokumentiert die wichtigsten Aussagen des Immobilien-Managers Lars von Lackum:
„Ich glaube, es ist wie bei jedem schlechten Theaterstück: Man ist froh, wenn es ein Ende findet. Es war doch eine Qual. Eine dysfunktionale Regierung kann nicht die Lösungen herbeiführen, die wir alle dringend brauchen – und zwar sowohl im Wohnungsbau als auch im Energiesektor.“
„Aus meiner Sicht das Energiethema: Wir müssen die Energiekosten dringend reduzieren, unter denen die Industrie und Verbraucher ächzen. Da wir noch längere Zeit auf fossile Energien angewiesen sein werden, müssen wir dringend auch Fracking in Deutschland zulassen, statt auf das deutlich klimaschädlichere und teurere ausländische LNG zu setzen. Deshalb ist auch richtig, ein kurzfristiges Comeback der Kernkraft zu ermöglichen.“
„Es ist in einigen Märkten unverändert schwierig, eine passende Wohnung zu finden. Wenn eine unserer Wohnungen in den Großstädten auf den Markt kommt, stehen hier die Telefone nicht mehr still. Die Wohlstandsverluste in Deutschland führen dazu, dass gerade günstige Wohnungen, wie LEG sie mit einem Quadratmeterpreis von im Schnitt 6,70 Euro anbietet, noch stärker gefragt sind.“
„Wer die Marktgesetze kennt, weiß, dass ein knappes Gut teurer wird. Wir würden also, wenn die Mietpreisbremse (die Verlängerung der Mietpreisbremse ist durch das Aus der Ampel liegen geblieben) wegfällt, den neuen Spielraum für marktfähige Mieten mit Augenmaß nutzen. Es gilt dann auch weiterhin die Obergrenze für Aufschläge bei Neuvermietung von 20 Prozent oberhalb der vergleichbaren Ortsmiete. Und für die LEG nehme ich mit Kaltmieten von durchschnittlich 440 Euro für eine 65-Quadratmeter-Standardwohnung in Anspruch, sehr bezahlbare Angebote zu machen.“
„Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir dramatisch scheitern. Die immer höheren energetischen Gebäudestandards führen zu keinem geringeren Energieverbrauch, wie die Daten zeigen. Wir sollten die Standards deutlich runterschrauben. Ich würde der Regierung außerdem empfehlen, für Deutschland angesichts aller wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen nunmehr das europäische Klimaziel 2050 anzupeilen – dann hätten wir fünf Jahre Zeit gewonnen.“
„In Deutschland herrscht die Vorstellung, dass wir auch noch jedes alte Gebäude durch übermäßige Dämmung möglichst zu einem Null-Energie-Haus machen sollten. Das ist aber, mit Verlaub, der blanke Wahnsinn. Energieeffizienz funktioniert so nicht.“