Neuer Markt: Chinesische Sexpuppen von WM Doll erobern die USA

vor etwa 6 Stunden

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In Chinas sozialen Netzwerken ist sie ein Star: Liu Jiangxia, Gründerin und CEO von WM Doll. Der jungen Frau ist gelungen, wovon viele Chinesinnen und Chinesen träumen, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Liu hat aus einem Unternehmen der Old Economy eine erfolgreiche Hightech-Firma gemacht. 2010 startete sie ihre Firma in Zhong Shan im Süden Chinas mit der Herstellung von Schaufensterpuppen. Vor einigen Jahren begann sie mit der Entwicklung von Erotik-Puppen aus Silikon und TPE, einem speziellen, gummiartigen Kunststoff.

Der Durchbruch kam im vergangenen Jahr, als WM Doll verschiedene KI-Features in seine Produkte einbaute. Liu zur NZZ: „Jetzt bieten unsere Puppen den Nutzern emotionale Begleitung.“ Anhand dessen, was der Mann zu seiner Freundin aus Silikon oder TP sagt, erkenne diese seine Bedürfnisse, Sorgen und Ängste – und antworte entsprechend. Dies sei der erste Schritt einer Entwicklung von einer regungslosen Puppe hin zu einem menschenähnlichen Wesen. „Bis jetzt reagieren unser Puppen ausschließlich auf Sprache“, sagt Liu. Doch das soll sich in Zukunft ändern. Dann sollen sie auch Verhaltensweisen und Bewegungen der Nutzer erkennen.

WM Doll ist nicht der einzige chinesische Hersteller von Spielzug für Erwachsene, der bei der Entwicklung seiner Produkte mit künstlicher Intelligenz experimentiert. Im Süden Chinas, dort wo die großen Anbieter der Branche ihre Fabriken haben, ist das KI-Fieber ausgebrochen. Die chinesischen Anbieter dominieren den Weltmarkt. Rund 70 Prozent aller Spielzeuge für Erwachsene stammen aus dem Reich der Mitte. Und das Geschäft wächst rasant. Im Jahr 2023 wurden weltweit Erotik-Spielzeuge mit einem Wert von 43,5 Milliarden Dollar verkauft. Bis 2032 soll das Volumen auf 160 Milliarden Dollar steigen.

Ein Arbeiter in einer WM Doll Fabrik baut eine Sexpuppe zusammen.

2024 verkaufte WM Doll mehr als 20.000 Puppen. Die USA sind mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent der mit Abstand größte Markt, es folgt Europa mit einem Anteil von 30 Prozent. Der Rest entfällt auf den chinesischen Heimatmarkt. Kunden haben die Auswahl unter 200 verschiedenen Körpertypen und 600 verschiedenen Gesichtern. Bei der Sprache setzt WM Doll auf ChatGPT.

Die vom amerikanischen Präsidenten Trump verhängten Strafzölle machen der Sex-Puppen-Chefin keine großen Sorgen, im Gegenteil: „Wir gehen davon aus, dass der Absatz in den USA in diesem Jahr um 30 Prozent wachsen wird“, sagt Liu. Grund für diese optimistische Prognose ist eine neue KI-Funktion der Puppen, die WM Doll exklusiv anbietet. Was das ist, verrät sie nicht.

Eine Puppe des Unternehmens WM Doll kostet in den USA 2.000 Dollar, ein Konkurrenzmodell aus US-Produktion liegt bei mindestens 10.000 Dollar in den Regalen. Selbst nach einer Zollerhöhung sind Produkte von WM Doll billiger als amerikanische.

Für die Zukunft setzt WM Doll auf die Integration von Robotik in die KI-gestützten Puppen. So sollen aus den Sexualpartnerinnen aus Silikon und TPE menschenähnliche Begleiterinnen werden. Diese könnten dann auch ältere Menschen pflegen und bei der Arbeit im Haushalt helfen. „Die sexuellen Bedürfnisse des Nutzers zu befriedigen, wird nur noch eine Funktion von vielen sein“, sagt Liu.

Sexpuppen im Showroom des WMDoll Unternehmens in Zhongshan, China.

Natürlich bietet WM Doll auch Puppen für Frauen an. Der Umsatz mit den männlichen Puppen sei allerdings verschwindend gering, sagt Liu. „Der überwiegende Teil der Käufer sind homosexuelle Männer.“

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