
Es war ein Foto, das um die Welt ging und Hass gegen Israel geschürt hat. Nun hat die New York Times eine nachträgliche „Editor’s Note“ veröffentlicht: Das Bild eines ausgemergelten Kleinkinds, das weltweit Empörung über angeblichen Hunger in Gaza auslöste, war irreführend.
Der Junge leidet an einer schweren genetischen Erkrankung. NIUS hatte bereits am Freitag darüber berichtet.
Das Foto war ursprünglich mit der Schlagzeile „Young, old and sick starve to death in Gaza“ erschienen und hatte international Entsetzen ausgelöst. Neue Recherchen – unter anderem durch den britischen Journalisten David Collier – zeigen jedoch: Die medizinischen Akten des Jungen widersprechen der Darstellung.
Kritiker werfen der Zeitung vor, damit gezielt ein emotional aufgeladenes Bild propagiert zu haben – und erst auf öffentlichen Druck reagiert zu haben. Zudem werde es nicht in der gleichen Reichweite und Sichtbarkeit revidiert, wie sie es zuerst publiziert hatten.
Der Journalist David Collier, der bedeutsame Informationen zu dem manipulativen Foto recherchiert hatte, kommentiert auf X:
„Es macht keinen Spaß. Erst wurde die BBC gezwungen, einen Dokumentarfilm zu depublizieren, weil der Star der Sohn eines Hamas-Ministers war. Nun müssen die meisten Mainstream-Medien eingestehen, dass sie betrügerische Fotos verwenden. Wir können Medien, die uns fortwährend belügen, unmöglich vertrauen.“
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Auch in Deutschland wurde das Foto prominent genutzt. Das ZDF heute journal nutzte es in seiner Sendung vom 23. Juli.
Die Veröffentlichung der manipulativen Fotos ist in den großen deutschen Medien noch nicht korrigiert worden.
Die Zeit machte groß mit ihm auf:
Auch Die Zeit nutzte das Foto für eine pompöse Anklage.
Der Stern nutzte es noch am Dienstag. Anfragen von NIUS ließen das ZDF, Stern sowie Die Zeit bislang unbeantwortet.
Der Fall zeigt: Bilder werden zur Täuschung eingesetzt, besonders im Krieg – und besonders gegen Israel. Und sie bleiben haften, weil die Korrektur deutlich weniger Menschen mitbekommen.
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