
Friedrich Merz ist im ersten Wahlgang zur Kanzlerwahl am 6. Mai 2025 überraschend gescheitert. Trotz einer rechnerischen Mehrheit von 328 Sitzen in der Koalition aus CDU/CSU und SPD erhielt er nur 310 Stimmen – sechs weniger als für die absolute Mehrheit erforderlich. Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, dass ein Kanzlerkandidat im ersten Wahlgang keine Mehrheit erzielt hat.
NIUS dokumentiert die Stimmen zu dieser historischen Niederlage:
Wolfgang Kubicki (FDP) kommentierte scharf:
„Das war nicht einmal wirklich knapp und ein herber, wenn nicht gar vernichtender Schlag für die Kanzlerambitionen von Friedrich Merz. Ich hoffe auf eine baldige Klärung, denn eine rot-grüne Minderheitsregierung auf unbestimmte Zeit wäre die schlechteste aller Optionen.“
Markus Söder (CSU) warnte vor historischen Parallelen:
„Die Gefahr eines Scheiterns dieses stabilen demokratischen Prozesses kann am Ende ein Vorbote von Weimar sein.“
Markus Söder sieht Weimarer Verhältnisse als mögliche Bedrohung.
Alice Weidel (AfD) nutzte das Scheitern zur Fundamentalkritik:
„Als AfD sind wir angetreten, dieses Land vom Kopf auf die Füße zu stellen. Wir sind bereit für die Regierungsverantwortung. Und fordern dazu auf, Vernunft walten zu lassen. Herr #Merz sollte sofort abtreten. Es sollte der Weg geöffnet werden für Neuwahlen in unserem Land!“
In einem Interview mit dem ZDF legte sie nach: „Wir haben gesehen, dass Lügen kurze Beine haben. Das zeigt uns, dass dieser Mann durch seine Lügen und seine Betrügereien – denn es ist der größte historische Wahlbetrug gewesen – nicht einmal seine eigenen Reihen hinter sich bringen kann.“
Auf X schrieb sie: „#Merz ist der erste Kanzlerkandidat der Bundesrepublik, der im ersten Wahlgang gescheitert ist. Das zeigt, auf welch schwachem Fundament die kleine Koalition aus Union und von den Bürgern abgewählter SPD gebaut ist.“
Alice Weidel (AfD) sieht sich in ihrer Merz-Kritik bestätigt.
Christoph de Vries (CDU) zeigte Unverständnis gegenüber den Abweichlern:
„Niemand, der verantwortungsvoll für Deutschland handelt und dem das Ansehen unseres Landes in der Welt wichtig ist, kann als Abgeordneter der Regierungsfraktionen mit seinem Stimmverhalten ein Scheitern der Kanzlerwahl in Kauf nehmen.“
Carsten Linnemann (CDU-Generalsekretär) drängte auf eine schnelle Klärung:
„Es muss jetzt schnell gehen. Europa braucht ein starkes Deutschland. Deswegen können wir jetzt nicht tagelang warten.“
Carsten Linnemann (CDU) drängt auf einen zweiten Wahlgang.
Britta Hasselmann (Grüne) wirkt seltsam mechanisch, als sie Worte für das überraschende Ereignis findet:
„Wir wissen, dass es ein Signal der Mehrheit der künftigen Regierungskoalition ist, dass es keine Mehrheit geben wird“.
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Lesen Sie auch: Merz an Tag 1 am Kanzleramt zurückgewiesen