Nirgends explodiert die Zahl der Angriffe auf Kirchen so wie in Deutschland

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Wir leben in empfindsamen Zeiten. Ein falsches Wort und man ist schneller angezeigt, als man das Wort „Meinungsfreiheit“ auch nur aussprechen kann. Für Toleranz und gegen Diskriminierung zu kämpfen hat sich gar zu einem neuen Berufsbild unter freundlicher Unterstützung von Steuergeldern und zu einer ganzen Melde-, Denunzianten- und Abmahn-Branche entwickelt.

Der Kampf gegen „Hass und Hetze“ ist neue deutsche Staatsraison. Ja, im Kampf gegen falsche Worte sind wir in Deutschland ganz groß. Minderheitenschutz ist eine heilige Kuh linker Identitätspolitik und es finden sich neben exotischen, sexuellen Vorlieben mit Hang zu lustigen Pronomen auch Religionsgemeinschaften auf den Listen der zu schützenden Arten – jedenfalls wenn es die richtige Religion ist.

Ganz nach dem internationalen Woke-Gesetz kann demnach eine Mehrheit niemals auf der Seite der Opfer stehen, sie ist immer Täter. Eine Minderheit wiederum genießt in dieser Logik immer lebenslänglichen Welpenschutz, ganz egal ob sie überhaupt verfolgt wird oder gar selbst zur Gewalt greift. Tut sie es doch, ist das entschuldbar, schließlich ist sie nur im Widerstand gegen ihre Unterdrückung. Alerta!

In dieser Logik gibt es keinen Rassismus gegen Weiße, gegen Deutsche, gegen Heterosexuelle – oder gegen Christen.

Die einen sind nämlich Viele, ergo böse, die anderen wenige, also arm dran. In dieser Logik gilt es nicht wenigen als legitim, auf die heimischen Kirchen, ihr Personal und ihre Traditionen bei jeder Gelegenheit zu schimpfen und zu dreschen. Die katholische Kirche als „Kinderschändersekte“ zu bezeichnen gilt in manchen Kreisen nicht als Beleidigung, sondern als Tatsachenbehauptung, während dieselbe Behauptung gegen eine Religion, die weltweit dazu neigt bereits neunjährige Mädchen dem ehelichen Beischlaf zuzuführen, natürlich eine üble Form der „Islamophobie“ wäre und die wird von Amts wegen in staatlich finanzierten Meldestellen dokumentiert, angeprangert und geahndet. Nichts scheint weniger sexy als die Verteidigung der eigenen Tradition und Kultur. Das christliche Abendland geht gerade in freiwilliger Selbstverleugnung unter und manche freuen sich darauf.

Aus dieser Logik heraus beschweren sich dann eben grüne Bundestagsabgeordnete, wenn sie ein paar Stunden im einem Sitzungssaal der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter einem an der Wand hängenden Kreuz ihrer Arbeit nachgehen sollen als Verletzung ihres negativen Rechtes auf Freiheit von Religion; Da werden selbst historische Kreuze im Friedenssaal in Münster abgehängt, wie beim G7-Treffen der EU-Außenminister 2022 in Münster, um ausländische Gäste vor christlicher Restwärme zu beschützen.  Da versucht man christliche Symbolik, Kreuze oder gar Bibelzitate nicht nur vom Berliner Stadtschloss, sondern überall aus der Sichtbarkeit im öffentlichen Raum zu tilgen.

In dieser Logik gilt in manchen Städten das Geld für weihnachtliche Beleuchtung der Innenstädte als entbehrlich, aber die Lichtinstallation für Ramadan-Feierlichkeiten als begrüßenswertes Zeichen der Vielfalt. Wallah!

Ramadan-Beleuchtung in Köln-Ehrenfeld

Ja, in dieser Logik passt es gut, dass in derselben Woche, in der statistische Zahlen veröffentlicht wurden, die in Deutschland den höchsten Anstieg von Angriffen gegen christliche Kirchen in ganz Europa dokumentieren, in Hamburg ein Mann von einem Gericht zu 3.000 Euro Strafe verurteilt wurde, weil er ohne Genehmigung und auf eigene Kosten auf dem Gelände einer Kindertagesstätte in der Adventszeit einen festlich geschmückten Tannenbaum aufstellte, wo doch die fortschritliche Leitung der Kita explizit beschlossen hatte im Sinne von Vielfalt und Toleranz auf das Aufstellen christlicher Spurenelemente zu verzichten. Die Tanne wurde polizeilich geräumt, der Täter umgehend vor Gericht gestellt. Oh du fröhlicher Tannenbaum!

Und so hat unser Land selbstverständlich Meldestellen für antisemitische Vorfälle und gar staatliche Stellen zur Dokumentation von „Islamophobie“ – aber es ertönt kein Aufschrei, wenn sich die Zahl der Angriffe auf christliche Kirchen innerhalb eines Jahres von 135 Fällen im Jahr 2022 auf 277 Fälle im Jahr 2023 verdoppelt hat. Und in dieser Zahl sind nur jene Angriffe, Drohungen und Sachbeschädigungen enthalten, die vom Bundeskriminalamt BKA als „politisch motiviert“ gewertet und damit für die Statistik überhaupt registriert werden. Zählt man jene Vorfälle an und in christlichen Kirchen hinzu, die die Landeskriminalämter zusätzlich verzeichnen, schnellt die Zahl der Delikte gegen christliche Kirchen gar auf die schwindelerregende Zahl 2.000 hoch.

Jedes Jahr veröffentlichen sowohl das Menschenrechtsbüro (ODIHR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenhalt in Europa (OSZE) als auch die Dokumentationsstelle „Observatory on Intolerance and Discrimination Against Christians In Europe (OIDAC) mit Sitz in Wien anlässlich des internationalen Tages der Toleranz am 16. November ihre Berichte zu anti-religiösen „Hassverbrechen“ in Europa. Die Zahlen der OSZE verzeichnen einen Anstieg von Vorfällen gegen alle Religionsgemeinschaften, wobei der international neuerdings gerne genutzte Begriff des „Hassverbrechens“ inhaltlich in die Irre führt, geht es doch zumindest im Bereich der christlichen Kirchen um konkrete Angriffe, Sachbeschädigungen oder auch Drohungen und somit um tatsächliche Straftatbestände und nicht um ideologisch ausgeschmückte oder mancherorts auch gerne inflationär erlebte Vorfälle von angeblich gefühltem „Hass“.

Dass die Zahl der Gewalttaten und Verfolgung gegen Christen nicht mehr rein ein Phänomen aus radikalmuslimischen Ländern, China, Afrika oder Indien darstellt, sondern sich auch in ganz Europa eine Bahn zieht, wird politisch nicht nur in Deutschland, sondern in zahlreichen europäischen Ländern gerne negiert. So melden auch nur zehn europäische Regierungen überhaupt freiwillig ihre Daten zu Delikten gegen Christen und ihre Einrichtungen an die OSZE aber zivilgesellschaftliche Organisationen sorgen im Gegenzug für Datenmaterial aus 26 Ländern.

2022 wurde die Heilandskirche in Potsdam mit linksextremen Parolen beschmiert.

Ausgerechnet in Ländern wie Frankreich, wo nicht nur Fälle wie das brutale Abschlachten von Betenden in der Kathedrale von Nizza und das Köpfen eines Priesters für internationale Schlagzeilen sorgte, sondern wo ein rasanter Anstieg von Gewalt gegen Personen und Einrichtungen zu verzeichnen sind, verweigern offizielle Stellen die Auskunft über genaue Zahlen.

Und so vermeldet die OSZE offiziell für ganz Europa 1.230 „antichristliche Hassverbrechen“ im Jahr 2023. In der Wiener Dokumentationsstelle kommt man hingegen auf 2.444 Fälle, darunter 232 persönliche Angriffe wie Bedrohung und körperliche Gewalt und vermutet zusätzlich eine hohe Dunkelziffer. „Immer wieder hören wir von Vandalismusschäden an Kirchen, die nicht der Polizei gemeldet werden“, weiß Anja Hoffmann, Direktorin beim OIDAC zu berichten. „Manche Pfarrer sind einfach überlastet und haben nicht die Kapazität, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Andere Kirchengemeinden wollen lieber Gnade vor Recht ergehen lassen und verzichten aus dieser Haltung heraus auf eine Anzeige.“ Es fehle am Bewusstsein, dass nur durch eine Anzeige bei der Polizei eine systematische Erfassung von Kirchenvandalismus möglich sei. In der Masse führt Frankreich in der Statistik des OIDAC mit über 1.000 dokumentierten Fällen die traurige Hitliste an, gefolgt von England mit über 700 Fällen. Während man es in diesen Ländern diese Gewalt nun bereits „gewohnt“ ist, verzeichnet Deutschland den stärksten Anstieg in ganz Europa um 100 Prozent.

Das Bundeskriminalamt (BKA) gibt selbst Auskunft, dass man nur dann Vorfälle in die gemeldete Statistik als „politisch motivierte Kriminalität“ einordnet „wenn in Würdigung der Umstände der Tat und/oder der Einstellung des Täters Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie…

…gegen eine Person wegen ihrer/ihres zugeschriebenen oder tatsächlichen politischen Haltung, Einstellung und/oder Engagements gerichtet sind bzw. aufgrund von Vorurteilen des Täters bezogen auf Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit, Weltanschauung, sozialen Status, physische und/oder psychische Behinderung oder Beeinträchtigung, Geschlecht/sexuelle Identität, sexuelle Orientierung oder äußeres Erscheinungsbild begangen werden.“ Und zwar unabhängig davon, ob sich die Tat gegen eine oder mehrere Personen, eine Gruppe, eine oder ein Objekt wendet, oder wenn sie sich „im Zusammenhang mit den vorgenannten Vorurteilen des Täters gegen ein beliebiges Ziel richten.“

(Auskunft des BKA nach Wien)

Nun ist nicht ganz nachvollziehbar, warum ein Gewaltakt gegen eine religiöse Einrichtung politisch und nicht etwas christenfeindlich motiviert sein muss, um in der Statistik „Christenfeindlichkeit“ des BKA erwähnt zu werden, definiert es doch den Hass auf eine Religion zu einem politischen Akt um und belässt  es nicht etwa als das, was es ist: Der Hass auf eine fremde Religion, der sich dadurch manifestiert, dass man ihre Vertreter, Kirchen und Symbole bedroht, beschädigt, anzündet oder schändet.  Um es praktischer auszudrücken: Ist es wirklich eine politische Tat, wenn beispielsweise ein Muslim einen Juden angreift, oder nicht etwa eine religiöse Auseinandersetzung, die durch den Glauben motiviert ist?

Die Diskrepanz zwischen den aus Deutschland allein durch Presseberichte bekannt gewordenen Angriffen auf Christen und Kirchen und den tatsächlich durch das BKA veröffentlichten Zahlen, hatte man beim OIDAC zum Anlass für weitere Nachfragen bei deutschen Polizeibehörden genommen. Tatsächlich dokumentiert das Bundeskriminalamt nämlich nur „politisch motivierte“ Taten als echte Fälle der Deliktsgruppe „Christenfeindlichkeit“, während „Straftaten wie Sachbeschädigungen oder Brandstiftungen in bzw. an Kirchen, die ohne politische Motivation begangen werden“, in der Statistik nicht aufgeführt werden, wie eine Sprecherin des BKA gegenüber Hoffmann bestätigte. Faktisch bedeutet es nun, dass nur jene Taten, deren Motivation als politisch anerkannt werden und auch nur dort, wo man die genaue Motivation überhaupt definieren kann, offiziell als Gewalttaten gegen Christen dokumentiert werden. Eine eigene Abfrage der Wiener bei allen 16 deutschen Landeskriminalämtern ergab dann, dass es im selben Zeitraum 2023 tatsächlich zu über 2.000 Sachbeschädigungen und sonstigen Vorfällen kam, beim BKA schrumpfen diese dann auf 277 herunter.

Zumindest aus Sachsen liegt dank einer kleinen Anfrage der AfD im Landtag von Sachsen eine detaillierte Auflistung aller polizeilich registrierten Straftaten rund um Christen und ihre Einrichtungen vor, aber auch, ob sie in die Statistik „politisch motiviert“ einsortiert wurden. Bei manchen Delikten kann man verstehen, warum sie nicht in die Abteilung Hasskriminalität gegen eine Religionsgemeinschaft passen, weil etwa der offenbar sehr beliebte Diebstahl von Kupferregenrinnen an Kirchen oder der Einbruch, um die Münzen aus dem Opferstock zu klauen nicht als Angriff auf den christlichen Glauben gewertet werden können. Dass es sich hier um eine Kirche handelt, ist eher irrelevant. Bei anderen Taten bleibt es ein Rätsel der polizeilichen Einordnung, warum niemand einen Angriff auf den christlichen Glauben herauslesen will. Wenn also etwa an eine Kirchentüre „Heil Satan“ und Pentagramme gemalt werden, sollte die Motivation Christenhass auch für Laien erkennbar sein.

Wenn linke Autonome „männliche Geschlechtsteile“ an die Kirchwand schmieren und als Duftmarke und Erkennungszeichen auch gleich ihr eingekreistes großes A hinterlassen, sollte der klassisch linke Hass auf Kirchen, der unter dem Slogan „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ jedem Polizisten geläufig ist, doch leicht zu erkennen sein.

Doch auch weitere Vorfälle haben es nicht in die gemeldete Statistik als Gewalt gegen Christen geschafft, wie etwa jene Täter, die ein Gebetsbuch an die Türe im „Haus der Stille“ der Kirche Grumbach nagelten, um dann im Gemeindehaus noch eine Streichholzschachtel und folgende Zeilen zu hinterlassen: „An die Gemeinde – egal welcher Art, Rasse, Zugehörigkeit usw. ihr zahlt mit euer Eigenleib für euer Tun ihr Kakas“ – Rechtschreibfehler ganz im Original.

Wären dieselben Zeilen in einer Synagoge samt Streichholzschachtel gefunden worden, wäre man dann genauso überzeugt, das müsse nicht in einer Statistik für Antisemitismus aufgenommen werden, immerhin ist es die offene Drohung, hier das Haus anzuzünden?

Mein Lieblingsfall ist aber eindeutig die verbannte Bibel, die auf einem Podest der Kirche in Leipzig-Leutsch als Botschaft an die Gemeinde abgelegt wurde und die es auch nicht in die Statistik Christenfeindlichkeit schaffte.

Wer das harmlos findet, möge gerne einmal die gedankliche Gegenprobe machen, was für Eskalationen und Polizeieinsätze uns auf deutschen Straßen erwarten würde, wäre in Deutschland nicht  „nur“ eine verbrannte Bibel als geschändete heilige Schrift, sondern stattdessen ein abgefackelter Koran vor einer Moschee gefunden worden. Eben.

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