Fette Jobs für Ex-Minister: „Es zeigt das Drama von Menschen in der Politik, die nicht loslassen können“

vor 3 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Ex-Vizekanzler Robert Habeck wird Gastdozent an der US-Universität Berkeley, der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird Klimaexperte bei der WHO und auch die frühere grüne Außenministerin Annalena Baerbock verschlägt es nach Amerika, wo sie zukünftig die achtzigste UN-Versammlung mit ihrem astreinen Englisch beglücken wird.

Warum schlechte Umfragewerte und das Scheitern der Ampel-Regierung kein Hindernis für hoch dotierte Jobs im Ausland sind, sie anscheinend sogar begünstigen, darüber sprachen am Donnerstagmorgen die Journalistin und Autorin Vanessa Blumhagen, Julius Böhm, Alexander Kissler und Julian Reichelt bei NIUS Live.

„Wieso fällt man in der Politik immer nach oben?“, fragt Reichelt. Darauf Kissler: „Wir haben viel zu viele Politiker, die meinen, Politik ist dafür da, dass etwas aus ihnen wird. Da sage ich: Nein, in der Demokratie ist Politik dazu da, dass etwas aus dem Land wird.“ Dennoch sei es Usus, nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag auf gut bezahlte Posten zu spekulieren.

Nicht nur Angela Merkel schob damals ihre engste Vertraute Annette Schavan als Botschafterin in den Vatikan ab, auch der bald ausscheidende Nachrichtendienst-Chef Bruno Kahl wird in Zukunft dieses Amt bekleiden. Julian Reichelt kommentiert: „Dieses Amt ist eine absolute Garantie, dass man über Jahre nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.“ All diese Fälle zeigten, dass es sich oft um eine Art überbezahlte Verwahrung der politischen Versager handle. Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck will in Kalifornien über Krisen dozieren. „Da ist er wirklich der absolute Experte, aber an der Uni möchte ich ja lernen, wie komme ich aus Krisen raus“, so Vanessa Blumhagen. „Was für eine Chuzpe – immer wieder das zu tun, was ich am wenigsten kann“, sagt Alexander Kissler.

Ob er überhaupt in die USA wird einreisen dürfen, ist noch unklar, denn, so bemerkt Reichelt, der Ex-Minister „war der politische Organisator digitaler Zensur der Plattformen in Deutschland“. In Amerika dürfte das nicht gut ankommen. Dass Baerbock ein Jahr bei der UN arbeiten wird, ist ausgemachte Sache, vergangene Woche wurde sie offiziell gewählt. Ob eine Liebelei zum ehemaligen US-Außenminister mit ein Grund für ihre Entscheidung war, nach New York zu gehen, darüber lässt sich nur spekulieren. „Aber allein schon wegen der Sprachbarriere kann doch daraus nichts werden“, witzelt Blumhagen.

Was all diese Beispiele vereine, sei „das Drama von Menschen in der Politik, die nicht loslassen können“, fasst Kissler zusammen.

Die gesamte Sendung NIUS Live finden Sie hier:

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