
Duisburg, die alte Arbeiterstadt im Ruhrgebiet, hat sich verändert. Mit der Pottidylle ist es vorbei, stattdessen terrorisieren osteuropäische Roma-Clans die Stadt. Die Anwohner kämpfen mit Müll, Verwahrlosung und Gewalt – viel Hoffnung gibt es nicht. Deutsche, Türken und Araber verlassen ihr ehemaliges Heimatviertel, viele fühlen sich nicht mehr sicher. NIUS verschaffte sich vor Ort einen Eindruck – und dokumentiert erschreckende Zustände.
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Dabei ist Duisburg durch eine lange Einwanderungsgeschichte geprägt. Mit dem ersten Anwerbeabkommen treffen 1955 Italiener in Duisburg ein, 1961 folgen Türken, später Marokkaner oder Tunesier. Viele von ihnen arbeiten im Bergbau, der Metall- oder Stahlindustrie. Und: Sie lebten Tür an Tür mit ihren deutschen Mitbürgern. Konflikte gab es wenige, die Integration gelang zum größten Teil.
Doch seitdem Sinti und Roma aus Bulgarien und Rumänien aufgrund der europäischen Binnenfreizügigkeit problemlos einreisen können, um in Deutschland zu arbeiten und zu leben, reißt der Zustrom aus den beiden Ländern nicht ab.
Sinti und Roma genießen die europäische Binnenfreizügigkeit.
Das Bild des Duisburger Stadtteils Marxloh hat sich dadurch massiv verändert. Zwar zeugen unzählige Brautläden, Dönerbuden und sonstige Geschäfte noch vom muslimischen Einfluss in Marxloh. Aber: Wer es sich leisten kann, verlässt das Viertel, ob deutsch oder migrantisch. Osteuropäische Geschäfte haben sich ausgebreitet, die Hochburgen der Clan-Familien sind schon von weitem durch Müll und Menschenansammlungen vor den Hauseingängen zu erkennen.
Müll wird wie hier nicht entsorgt, sondern einfach an der Straße abgeladen.
Für viele verbliebene Deutsche ist das Leben in Duisburg unerträglich geworden. Ratten sind fast überall zur Plage mutiert. Bei dem Unrat, der auf den Straßen liegt, ist das kein Wunder. Hinzu kommen Häuser, die ehemals von osteuropäischen Familien bewohnt wurden, nun jedoch leer stehen. Eine Task-Force der Stadt Duisburg versucht seit Jahren, die Problemverursacher aus den Häusern zu drängen, jedoch mit wenig Erfolg: Die Bewohner ziehen einfach in ein anderes Haus im Viertel, teilweise hausen bis zu 20 Personen in Wohnungen von 60 Quadratmetern. Die Häuser wechseln, die Probleme bleiben.
Der Verfall der verlassenen Häuser schreitet weiter voran.
Der Verfall ist deutlich zu erkennen und an vielen Stellen auch mit der Nase zu vernehmen. Es riecht modrig, manchmal aber auch nach Grill: Wenn am Nachmittag langsam Leben in den Stadtteil kommt, versammeln sich die Familien vor ihren Häusern, trinken, rauchen und genießen das Wetter – meist untermalt mit lauter Musik. Die Bürgersteige sind bereits gepflastert von Sonnenblumenkern-Schalen, Nachschub gibt es an den kleinen bulgarisch-rumänischen Kiosken.
Hier wird der Nachschub an Sonnenblumenkernen geliefert.
Besonders ins Auge sticht auch der Kinderreichtum der Familien. Sie spielen nicht selten unbeaufsichtigt auf den Straßen, teilweise bis spät in die Nacht. Was für die Eltern gilt, schauen sich die Kleinsten dabei ab. Es gilt das Recht des Stärkeren.
Die Polizei hat in den Abendstunden viel zu tun in Marxloh.
Die Deutschen und auch viele der übrigen migrantischen Familien fühlen sich längst nicht mehr sicher im eigenen Stadtteil. Anwohner werden bedroht, angegriffen oder mit Respektlosigkeiten überzogen – selbst auf dem Spielplatz.
Dass sich in naher Zukunft etwas an den Verhältnissen ändert, ist dabei äußerst unwahrscheinlich. Wer es sich erlauben kann, verlässt das sinkende Schiff. Allein ein Umdenken in der Migrationspolitik könnte noch Hoffnung verleihen – sowohl außereuropäisch als auch vor allem in der Binnenmigration. Daran glaubt in Duisburg allerdings niemand mehr.